Kosmetik: Weleda baut nachhaltigen Logistik-Campus in Schwäbisch Gmünd
Am 29. September 2021 hat Weleda den ersten Spatenstich für den Neubau eines Logistik-Campus im Industriegebiet Gügling Nord IV von Schwäbisch Gmünd gesetzt. Einer Pressemitteilung zufolge zentralisiert das Unternehmen für zertifizierte Naturkosmetik und anthroposophische Arzneimittel mit diesem Vorhaben die internationale und nationale Vertriebs- sowie Teile der Produktionslogistik. Hohe Nachhaltigkeitsstandards und Klimaneutralität zeichnen die neu entstehenden Gebäude aus, so die Angaben.
Im Einklang
„Bauen kann man auch im Einklang mit Mensch und Natur. Dafür setzt das Weleda Logistikzentrum in Schwäbisch Gmünd neue Maßstäbe, auf die wir gemeinsam stolz sind“, resümiert Alois Mayer, Mitglied der Geschäftsleitung.
Das Vorzertifikat zum DGNB Platin-Standard hat das Bauprojekt bereits erhalten. Es handelt sich bei dieser Auszeichnung den Angaben zufolge um die höchste Bewertungsstufe der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.
Der neue Logistik-Campus umfasst ein Verwaltungsgebäude mit Büros und Sozialräumen, einen Zwischenbau mit Pausenraum, Entsorgungseinrichtungen, Lager- und Arbeitsraum sowie ein Funktionsgebäude, das allen Arbeitsschritten von Wareneingang bis Warenausgang Platz bietet. Ein Hochregallager mit einer Regalanlage aus Holz für die Lagerung von Paletten ergänzt den Komplex. Bis zum 31. Dezember 2023 sollen die neuen Gebäude bezogen sein.
Alles an einem Platz
Aktuell sind verschiedene inhaltlich verwandte Unternehmensbereiche der Logistik und Produktionslogistik auf mehrere Standorte in und um Schwäbisch Gmünd verteilt. Mit dem Neubau legt Weleda diese Teile zusammen und zentralisiert so die internationale und nationale Vertriebslogistik sowie Teile der Produktionslogistik. Hauptziel ist es, Synergieeffekte und Zukunftsfähigkeit zu schaffen. Auch der Erhalt von Arbeitsplätzen steht im Fokus. Mit dem Bauprojekt gehen laut Weleda weitere Innovationen einher: Das Warenwirtschaftssystem erhält eine neue Software und die Logistik wird digitalisiert. Ein vollautomatisches Hochregallager soll zudem Kommissionierung und Versand optimieren.
Eine aktive Rolle in der Planung spielen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie entscheiden mit über Gestaltung, Sicherheit und Arbeitsplatzausstattung. Reinhard Toth, Mitarbeiter Logistik, freut sich: „Unsere Logistik vollbringt seit Jahren Bemerkenswertes und optimiert sich stetig. Aufgrund der jetzigen Kapazitäten und der dezentralen Lager stoßen wir jedoch an Grenzen. Durch den Neubau wird unsere Logistik nicht nur effizienter und ergonomischer, sondern auch nachhaltiger.“
Architektur verbindet ökologische und ökonomische Verantwortung
„Auf dem Gügling zeigen wir, wie man Industriebauten architektonisch hochwertig, ökologisch nachhaltig und ökonomisch vernünftig zugleich bauen kann“, erklärt Dr. Andreas Jäschke, Vizepräsident des Weleda-Verwaltungsrates.
Anstatt eines großvolumigen Baukörpers werden kleinere Einheiten mit viel Freiräumen und räumlichen Verbindungen entstehen, so die Mitteilung. Die geplanten Gebäude folgen einem dynamischen Aufbau, der in den Außenbereichen eine naturnahe, biodiverse Gestaltung ermöglicht. Für einen sanften Übergang zur Landschaft soll ein organisch geformter Sockel sorgen. Obergeschoss und Dach entstehen in leichter Holzbauweise. Sinnvolle Möglichkeiten zur Erweiterung der Anlage werden Weleda zufolge schon jetzt bedacht.
Mitarbeiter im Fokus
Die künftige Arbeitsplatzqualität steht Weleda zufolge bei allen Überlegungen im Mittelpunkt. Eine großzügige Öffnung der Fassade werde Arbeiten bei Tageslicht ermöglichen. Überhitzung verhindern Solarpaneele, die als Sonnenschutz dienen. Ein helles, intensiv begrüntes Atrium und ein Dachgarten gestalten den Aufenthalt für Besucher und Belegschaft angenehm, so die Angaben.
Natürliche Materialien sorgen für Umweltverträglichkeit und Klimaschutz
Nachhaltiges Bauen nach DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) heißt für Weleda, im Bau- und Planungsverlauf sowie bei der Auswahl der Materialien auf die Reduktion des CO2-Fußabdruckes zu achten. Weleda strebe mit ihrem Neubau eine Zertifizierung nach DGNB-Platin an, der höchsten Bewertungsstufe der Gesellschaft. Das Vorzertifikat ist bereits erteilt.
Einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten natürliche Baumaterialien wie Glas, Holz und Stampflehm. Bei einem etwaigen Rückbau können sie teilweise wieder in der Materialkreislauf integriert werden. Die Außenverkleidungen des neuen Logistik-Campus' werden aus Holz gefertigt. Das innovative Hochregallager entsteht aus einem Materialmix (Beton, Stampflehm und Holz). Diese Kombination sei in der Lage, auf natürliche Weise ideale Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen zu erhalten. Zusätzliche technische Anlagen seien dafür nicht nötig. Das Verwaltungsgebäude wiederum ist in Holzständerbauweise geplant. Einzelne Gebäudeteile bestehen aus Glas und Stahlbeton – beispielsweise der Aufzugsschacht.
Ausgeklügelte Technik für optimale Gebäudebedingungen
Geothermie und eigene Fotovoltaik-Anlagen sollen die Räumlichkeiten heizen und befeuchten. Ob die gesetzlich vorgeschriebenen Werte für Temperatur und Feuchtigkeit auch stets eingehalten werden, wird ein kontinuierliches Monitoring prüfen. Grundsätzlich sorge der verbaute Materialmix für klimatische Stabilität. Im Hochregallager entstehe durch die Bewegung automatischer Bediengeräte eine natürliche Umwälzung der Luft, die eine zusätzliche Regulation überflüssig mache. Solaranlagen auf den Gebäudedächern und an der Fassade des Funktionsgebäudes gewinnen gleichzeitig Energie und sorgen für Schatten.
Außenanlagen mit heimischen Pflanzen
Grundsätzlich ist jedes Bauprojekt immer auch ein Eingriff in vorhandenen Umweltstrukturen, so die Mitteilung. Doch Weleda wertet den neuen Standort nach eigenen Angaben auf, indem sie Bedingungen für größtmögliche Artenvielfalt schafft: Die Planung der Außenanlagen sehe Streuobstwiesen mit Wildfrüchten vor, einen kräuterreichen Saumstreifen, freiwachsende heimische Hecken, eine Wachholderheide, blühende Felder und Rosenhecken. Regionale Pflanzen halten dem lokalen Klima stand und benötigen kaum Bewässerung.
Insgesamt soll sich das Gelände völlig verwandeln – von einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Monokultur hin zu einer Landschaft mit hoher Biodiversität.
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