Konzernstrategie: Deutsche Post DHL will auf Kerngeschäfte fokussieren

Der Konzern will bis 2025 rund zwei Milliarden Euro in die Digitalisierung investieren.

Deutsche Post DHL präsentierte die "Strategie 2025" in Frankfurt am Main. (Bild: Deutsche Post DHL)
Deutsche Post DHL präsentierte die "Strategie 2025" in Frankfurt am Main. (Bild: Deutsche Post DHL)
Therese Meitinger
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Die Deutsche Post DHL Group hat am 1. Oktober ihre Konzernstrategie vorgestellt. Die präsentierte „Strategie 2025 – Delivering excellence in a digital world“ will das Unternehmen als Weiterführung der bisherigen „Strategie 2020“ verstehen wissen, die das Wachstum in den Logistik-Kerngeschäften noch weiter vorantreibe. Sie soll die bereits angestoßene digitale Transformation des Konzerns in allen Unternehmensbereichen beschleunigen. Der Logistikkonzern hat bis 2025 rund zwei Milliarden Euro für die Digitalisierung den Betrag seine Investitionsausgaben einkalkuliert. Diese Investitionen sollen laut DHL bis 2025 einen jährlichen Ergebnisbeitrag von mindestens 1,5 Milliarden Euro liefern.

„Wir sind davon überzeugt, dass zukünftiges Wachstum aus einer konsequenten Fokussierung auf unsere profitablen Logistik-Kerngeschäfte resultiert – und die Digitalisierung wird dabei der größte Hebel sein“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group, bei der Vorstellung der „Strategie 2025“ in Frankfurt am Main. „Wir müssen uns nicht neu erfinden. Wir werden uns digitalisieren.“

IT-Strategie implementieren

Bis zum Jahr 2025 will Deutsche Post DHL seine IT-Systeme umfassend modernisieren. Mitarbeiter sollen über gezielte Fortbildungsmaßnahmen in neuen Technologien geschult werden. Mehr Effizienz will der Konzern durch eine stärkere Automatisierung und verbesserte Transaktionsprozesse erzielen, beispielsweise in Lagerhäusern oder durch den verstärkten Einsatz von Robotern. Durch die Auswertung großer Datenmengen mithilfe von Algorithmen würden zum Beispiel Routen optimiert, so das Unternehmen. Auch die Vorhersage des Arbeitsvolumens und die daraus resultierende Ressourcenplanung ließen sich dadurch weiter verbessern.

„Wir werden unsere technologischen Fähigkeiten als Gruppe künftig in globalen Centers of Excellence bündeln. Dort werden wir Schlüsseltechnologien wie Internet der Dinge, IoT, zentral entwickeln und dann unseren Divisionen bereitstellen. So werden wir unsere Stärke als Konzern gezielt einsetzen, um unsere Digitalisierung voranzutreiben“, sagte Frank Appel.

 

Der Konzern setzt bei seiner neuen Strategie auf seine Erfahrungen mit der „Strategie 2020 – Focus.Connect.Grow“ auf. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir vor allem dann besonders erfolgreich sind, wenn wir unsere Ressourcen und unsere Innovationskraft dafür einsetzen, unsere profitablen Logistik-Kerngeschäfte nach vorne zu bringen“, so Appel. Wie viele andere Branchen verändere sich auch die Logistik rasant. Geopolitische Einflüsse, wie zunehmende Handelskonflikte, vergrößerten die Unsicherheit.

DHL will mit einem ausbalancierten Portfolio gegensteuern, um nachhaltig profitabel zu wachsen und die Zukunft der Logistik zu gestalten. Der Konzern ist mit seinen 550.000 Beschäftigten in weltweit mehr als 220 Ländern und Territorien aktiv. Mit seinen fünf Divisionen ist der Konzerns bestrebt, die komplette Bandbreite der Logistik abzudecken.

Vier Trends haben, so die Erfahrungen des Unternehmens, die Logistikindustrie in den vergangenen Jahren geprägt und werden dies auch weiter tun: Globalisierung, E-Commerce, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ein wesentlicher Wachstumstreiber in allen Kerngeschäften wird dabei, so jedenfalls erwartet es DHL, auch in Zukunft E-Commerce sein. Alldem soll die „Strategie 2025“ gerecht werden. Jede der fünf Divisionen – Post & Paket Deutschland (P&P), Express, Global Forwarding, Freight (DGFF), Supply Chain und eCommerce Solutions – soll sich dafür weiter auf ihr Kerngeschäft fokussieren.

Die Selbstverpflichtung der Deutschen Post, das Wirtschaften nachhaltig auszurichten, bleibe in der „Strategie 2025“ weiter fest verankert, so die Erklärung. Der Konzern verfolge klare und messbare Ziele beim Umweltschutz sowie bei sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung. Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen will das Unternehmen weiter unterstützen und sich bei seiner Geschäftsentwicklung sogar noch stärker daran orientieren.