Kontraktlogistik: DHL Supply Chain baut Einsatz von selbstfahrenden Staplern aus

DHL prognostiziert: „Bis zum Jahr 2030 werden rund 30 Prozent unserer Palettenfahrzeuge robotergestützt sein." 

Die bereits im Einsatz befindlichen autonomen Gabelstapler können in den DHL-Lagern jährlich Millionen Palettenbewegungen bewältigen. (Foto: Deutsche Post DHL Group)
Die bereits im Einsatz befindlichen autonomen Gabelstapler können in den DHL-Lagern jährlich Millionen Palettenbewegungen bewältigen. (Foto: Deutsche Post DHL Group)
Matthias Pieringer

DHL Supply Chain, der Kontraktlogistik-Bereich von Deutsche Post DHL Group, erweitert den kommerziellen Einsatz von autonomen Gabelstaplern und Palettenhubwagen in seinen mehr als 1.500 Warenlagern und konzentriert sich dabei in erster Linie auf Standorte in Europa, Großbritannien und Irland sowie in Nordamerika. Dies teilte der Logistikdienstleister am 3. November in Bonn mit.

Autonome Transportroboter können DHL Supply Chain zufolge sowohl horizontale als auch vertikale Transporte von palettierten Waren durchführen und kommen daher vor allem in den Branchen zum Einsatz, in denen Waren vorwiegend auf Paletten gebündelt sind, wie in der Konsumgüterindustrie, im Einzelhandel oder in der Automobilindustrie. Der Einsatz ist nach Unternehmensangaben Teil der „Accelerated Digitalization“ Agenda von DHL Supply Chain, eine Strategie zur Kommerzialisierung neuer Technologien.

Inbesondere in Märkten, in denen Fachkräfte knapp sind

Markus Voss, Global CIO & COO DHL Supply Chain: „Ein sinnvoller robotergestützter Support unserer Lagermitarbeiter beschränkt sich nicht nur auf die Kommissionierprozesse in unseren boomenden E-Commerce- und Fulfillment-Standorten. So können zum Beispiel autonome Fahrzeuge die Servicequalität und die betrieblichen Abläufe auf vielfältige Weise verbessern.“ Ein Hauptvorteil dieser automatisierten Transportfahrzeuge sei, so Voss, „dass sie einen direkten Nutzen für uns und unsere Kunden bringen und theoretisch in nahezu allen Standorten eingesetzt werden können. Denn: Insgesamt werden in unseren Lagern weltweit täglich Millionen von Paletten bewegt. Ein Prozess, der derzeit nicht nur den Gabelstapler oder Palettenhubwagen selbst erfordert, sondern zudem auch erhebliche Personalkapazitäten bindet, die wir ansonsten viel sinnvoller einsetzen könnten, insbesondere in Märkten, in denen Fachkräfte knapp sind.“ Man gehe davon aus, „dass bis 2030 rund 30 Prozent unserer weltweiten Flotten an Flurförderfahrzeugen automatisiert sein werden“.

65 Prozent der menschlichen Produktivität

Im aktuellen Betrieb bei DHL Supply Chain erreichen die autonomen Stapler den Angaben zufolge bereits gut 65 Prozent der menschlichen Produktivität und bewegen im Schnitt zehn bis 15 Paletten pro Stunde. Zudem manövrieren die autonomen Fahrzeuge laut dem Kontraktlogistikdienstleister deutlich sicherer und kommen daher direkt neben den Lagermitarbeitern und den herkömmlichen Transportgeräten zum Einsatz. Solche Formen der Zusammenarbeit von menschlichen Mitarbeitern und Robotern könnten vor allem in Märkten mit boomenden oder stark schwankenden Logistikaktivitäten und in Regionen mit vorübergehendem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften hilfreich sein, hieß es weiter. 

Mit Betriebszeiten von 24/7 kann eine Flotte von einem Dutzend dieser autonomen Gabelstapler bereits mehr als eine Million Paletten pro Jahr umschlagen, rechnet DHL vor.