Kommissionierung: Roboter pickt feinfühlig vollautomatisch

Mit Unterstützung einer Bildverarbeitungstechnologie auf Basis von KI-Anwendungen führt der Roboter GRIPP laut Hersteller Inther Group bei jedem Zugriff konkrete Messungen von Gewicht, Länge, Breite und Höhe der Produkte durch.

Mit Unterstützung einer Bildverarbeitungstechnologie misst GRIPP bei jedem Zugriff Gewicht, Länge, Breite und Höhe der Produkte. (Bild: Inther Group)
Mit Unterstützung einer Bildverarbeitungstechnologie misst GRIPP bei jedem Zugriff Gewicht, Länge, Breite und Höhe der Produkte. (Bild: Inther Group)
Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTRA von Tobias Schweikl)

Der Systemintegrator Inther Group hat mit dem „Gantry Robotic Intelligent Piece Picker“ (GRIPP) eine robotisierte Kommissionierlösung in sein Angebot aufgenommen. GRIPP soll einer Pressemitteilung zufolge bis zu 1.200 Picks pro Stunde erreichen und die Durchsatzmenge in der Kommissionierung steigern, ohne den Arbeitskräftebedarf zu erhöhen.

Die vollautomatische Anlage nimmt Produkte aus einem Quellbehälter auf und verteilt sie in bis zu zwölf Auftragsbehälter. Dabei können sowohl Quell- als auch Zielbehälter mehrfach unterteilt sein. Dadurch sollen für die Kommissionierung aufwendige Vorsortierungen entfallen. Zudem könne die Prozessplanung für Quell- und Auftragsbehälter flexibler gestaltet werden, so das Unternehmen.

GRIPP sei mit einem besonders intelligenten und flexiblen Greifer ausgestattet, heißt es. Dieser lasse sich individuell anpassen. Greifer und Pickprozess arbeiten auf Basis einer selbstlernenden Software, die das aufzugreifende Produkt unabhängig von dessen Größe erfasst. Dazu wurde ein „flexibler Annäherungswinkel“ in die Software integriert. Er soll garantieren, dass sich der Roboter dem Produkt stets im richtigen Winkel nähert. Dadurch werde sichergestellt, dass das Produkt stets optimal aufgegriffen, transportiert und abgelegt wird.

Mit Unterstützung einer Bildverarbeitungstechnologie auf Basis von Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) führt der Roboter laut Hersteller darüber hinaus bei jedem Zugriff konkrete Messungen von Gewicht, Länge, Breite und Höhe der Produkte durch. Mithilfe verschiedener integrierter Prüfalgorithmen werden die Ergebnisse in Sekundenbruchteilen ausgewertet. So bestimmen die Messergebnisse etwa die Bewegung des Greifers: Je leichter ein Produkt ist, umso schneller kann sich der Greifer bewegen. Überdies werden defekte und/oder falsche Produkte identifiziert und können aussortiert werden.

Die integrierte Höhenmessung des GRIPP durch Lichtsensor ist nach Aussage von Inther in vollautomatisierten Kommissioniersystemen bislang einzigartig. Der Sensor erfasst die Höhe eines Produkts, wenn der Greifarm es aus dem Quellbehälter hebt. Diese Information ermöglicht es dem Greifer, das Produkt kontrolliert im Auftragsbehälter abzulegen. So sollen unkontrollierte Freigaben und Produktbeschädigungen vermieden werden.