Kommissionieren: Schmalz ermöglicht mobiles Picken

Eine Neuentwicklung des Vakuumspezialisten soll das Heben und Umsetzen schwerer Packstücke erleichtern.

Schmalz hat eine mobile Pickstation mit Vakuumsauger entwickelt für Packstücke bis 40 Kilogramm. (Foto: Schmalz)
Schmalz hat eine mobile Pickstation mit Vakuumsauger entwickelt für Packstücke bis 40 Kilogramm. (Foto: Schmalz)
Sandra Lehmann

Der Vakuumspezialist J. Schmalz hat einen neuen mobilen Schlauchheber entwickelt, mit dem es möglich ist, bis zu 40 Kilogramm schwere Pack- und Werkstücke sowie Säcke an allen Orten im Lager anzuheben und umzusetzen. Das gab das Unternehmen mit Sitz in Glatten im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz am 19. Mai bekannt. Demnach kann der „JumboFlex Picker“, der mit einer Blei-Säure-Batterie ausgestattet ist, mithilfe eines Flurförderzeugs transportiert und so mobil im gesamten Distributionszentrum eingesetzt werden.

Für alle Palettentypen

Aufgebaut ist die Neuentwicklung nach Herstellerangaben aus verschiedenen Komponenten: Das Grundmodul beherbergt einen Akku, einen Vakuum-Erzeuger und die notwendige Steuerungstechnologie. Daran verschraubt sind Gabelzinken, die Schmalz in einer Euro-Variante und für GMA-Paletten in jeweils zwei Längen für ein oder zwei Paletten anbietet. Wahlweise rechts oder links an das Grundmodul ist eine Hubsäule montiert. Sie ist elektrisch verstellbar und erhöhe zum einen den Hubbereich des Schlauchhebers und lasse sich zum anderen für den Transport einfahren. Diese trägt einen Kranausleger, an dem der ergonomische Vakuum-Schlauchheber hängt. Um den JumboFlex Picker an seinen Einsatzort zu bringen, unterfahren Anwender ihn mit ihrem bereits vorhandenen Flurförderzeug – wie beispielsweise einem Kommissionierer. Der Aufbau des Kranauslegers mit Knickarm ist laut Schmalz patentiert. Er erlaube den Einsatz des Gerätes auch mit Fahrzeugen, die über eine doppelte Gabelzinkenlänge verfügen und bis zu zwei Paletten aufnehmen könnten.

Zeit sparen durch Automatik

Die Bedienung des JumboFlex Pickers ist Schmalz zufolge intuitiv und sicher: Ist das Gerät vor Ort, startet der Anwender den Vakuum-Schlauchheber einfach über die Funkfernsteuerung „SRC“. Sofort fahren am Grundmodul vier Stützfüße automatisch aus und stabilisieren das mobile Vakuum-Handhabungssystem. Für die Weiterfahrt fahren die Stützen von selbst wieder ein, sobald der Ausleger in der Parkposition arretiert ist. Gleichzeitig schalte sich der JumboFlex aus. Diese Automatismen sollen Zeit sparen und die Handhabungszyklen beschleunigen. Alle relevanten Informationen zum Betriebsmodus, der Batterieladung sowie der Position der Hubsäule könne der Anwender auf einem Touchdisplay ablesen. Die Steuerung erfolge ebenfalls über den Monitor. Über Softtasten erhalte der Nutzer Zugriff auf die wichtigsten Funktionen, auch beim Tragen von Handschuhen.

Mit Schnellwechseladapter ausgerüstet

Mithilfe der Knickarmkonstruktion des Kranauslegers erreicht der Anwender laut Schmalz Werkstücke in einem Radius von rund 1.600 Millimetern. Dank der elektrisch betriebenen Hubsäule könne der circa 1.300 Millimeter große Hubbereich des Vakuum-Schlauchhebers schnell und einfach auf den benötigten Handhabungsbereich angepasst werden. Der eingesetzte Vakuum-Schlauchheber JumboFlex entstammt dem aktuellen Produktprogramm von Schmalz und ist ab Werk mit dem bekannten Schnellwechseladapter ausgerüstet. Damit stehe für jedes Werkstück immer der passende Greifer zur Verfügung. Für das Durchfahren von Türen, Toren oder anderen Störkonturen könne die Hubsäule von der niedrigsten Betriebsposition auf eine Gesamthöhe des Systems kleiner als 2.100 Millimeter abgesenkt werden – so passe der unter einem Meter breite mobile Vakuum-Schlauchheber durch jede Tür. Wie Schmalz mitteilte, ist die Neuentwicklung ab Mitte 2021 erhältlich.