Kommissionieren: Erfahrung steigert Pick-Performance

Versierte Picker können Logistik-Leistung um bis zu zehn Prozent erhöhen.
Erfahrene Picker können die Logistik-Performance steigern - das legt eine Untersuchung aus den USA nahe. (Symbolbild: WavebreakmediaMicro/Fotolia)
Erfahrene Picker können die Logistik-Performance steigern - das legt eine Untersuchung aus den USA nahe. (Symbolbild: WavebreakmediaMicro/Fotolia)
Sandra Lehmann

Erfahrene Kommissionierer können für Logistikdienstleister und Unternehmen wertvoller sein, als Algorithmen, die zur Verbesserung der Wegezeiten- und Pickperformance eingesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kommen die Forscher Robert J. Batt von der Wisconsin School of Business, University of Wisconsin-Madison (USA) und Santiago Gallino von der Tuck School of Business, Dartmouth College, Hanover (USA) im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit „The Effects of Searching and Learning on Pick-Worker Performance“.

Nicht Wegeoptimierung, sondern Erfahrungszuwachs

Demnach verringert sich die Pick-Zeit in chaotischen Lagersystemen generell um bis zu 4,2 Prozent mit der Verdoppelung der Erfahrung des Kommissionierers. Diese Effizienzsteigerung ist den Forschern zufolge nicht auf den häufig angenommenen Effekt der Wegeoptimierung in einer Lagerzone zurückzuführen, sondern auf einen Lernzuwachs beim Kommissionieren vieler unterschiedlicher Artikel. So sei es laut der Wissenschaftler effektiver, den erfahrensten Mitarbeiter in einer Lagerzone mit hoher Warendichte einzusetzen als denjenigen, der räumlich am nächsten ist.

Steigerung um bis zu zehn Prozent

Den Untersuchungen nach können Unternehmen ihre Pick-Performance durch den strategisch geschickten Einsatz versierter Mitarbeiter sogar um bis zu zehn Prozent steigern. Mithilfe von Algorithmen zur Wegeoptimierung allein sei hingegen nur eine Effizienzsteigerung von bis zu sieben Prozent möglich.

Neun Monate Praxistest

Basis der Studie ist den Wissenschaftlern zufolge eine Untersuchung in einem Warenlager eines großen Damemodenhändlers, der 180.000 verschiedene Artikel führt. Von dort aus werden laut dem Bericht täglich rund 20.000 Kleidungsstücke verschickt. Der Artikel erschien Anfang Januar 2018 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Harvard Business Review".