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Kombinierter Verkehr: Leercontainer am Terminal stapeln

Die Stapelkonstruktion Stack-X in Form eines befahrbaren rechteckigen Metallrahmens konzipiert und ermöglicht den Transport und die Stapelung von Trailern mittels Reachstacker oder Portal-Kran.

Wie in einer Garage stehen die Trailer unter den Containern in den Stack-X-Modulen. (Foto: SGKV)
Wie in einer Garage stehen die Trailer unter den Containern in den Stack-X-Modulen. (Foto: SGKV)
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Therese Meitinger
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Terminals für den Kombinierten Verkehr (KV) stehen zunehmend vor Platzproblemen. Leercontainer stapeln sich und Freiflächen zur flexiblen Nutzung sind eine seltene Ausnahme. Dadurch sinkt die Umschlagkapazität, was dann wiederum die Verlagerung auf klimafreundliche Verkehrsträger erschwert. Nun haben Duisport, die TX Logistik AG und die SGKV eine Lösung präsentiert, speziell für Trailer, die besonders viel Stellfläche beanspruchen und deren Anteil in KV-Drehscheiben wie dem Duisburger Hafen stetig gewachsen ist.

„Stack-X“ heißt laut einer Pressemitteilung vom 13. Juni die marktreife Stapelkonstruktion, die in Zusammenarbeit mit der Firma Wecon entstand. Sie ist – vereinfacht ausgedrückt – in Form eines befahrbaren rechteckigen Metallrahmens konzipiert und ermöglicht den Transport und die Stapelung von Trailern mittels Reachstacker oder Portal-Kran. Die zu stapelnden Trailer können laut Unternehmensangaben gekrant oder mit einer Zugmaschine beziehungsweise einem Terminal-Traktor hineingefahren werden.

Die ersten Prototypen seien erfolgreich in Feldversuchen unter Realbedingungen getestet worden, teilt SGKV mit, um eine intelligente Einbindung in die unterschiedlichen Betriebsprozesse zu gewährleisten. Dabei hätten sich drei Stapellösungen als besonders effizient herausgestellt:

Variante 1 sieht eine reine Stapelung von bis zu drei Trailern übereinander vor, die unter dem Kran oder auf Nebenflächen platziert werden können.

Variante 2 ermöglicht die gemischte Stapelung als Block aus Trailern und Containern (leer und voll). Auch bei dieser Lösung kann optional unter-Kran oder auf Nebenflächen gestapelt werden.

Bei Variante 3 bilden die Stack-X-Module eine Art Garage. Dies setzt gewissen Rangierbedarf und ausreichend Platz voraus sowie eine Abstimmung des Terminal Operating Systems (TOS). Die Option ist für Nebenflächen geeignet und erfordert einen Reachstacker.

 „Die drei empfohlenen Varianten beinhalten sowohl das reine Stapeln von Trailern als auch eine gemischte Stapelung mit Containern, was die Einzigartigkeit der Konstruktion noch einmal hervorhebt“, sagt Jan-Christoph Maaß, Projektmanager bei der Duisburger Hafen AG. „Bei der Auswertung der Feldversuche zeigt sich außerdem, dass sich Stack-X auch als Depot oder Möglichkeit der Zwischenlagerung eignet. Dies entlastet die Down- beziehnugsweise Peakzeiten in den Terminals und erhöht die Flexibilität.“

Anteil des Kombinierten Verkehrs steigern

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich die Anzahl der in Deutschland auf der Schiene transportierten Trailer von rund 150.000 Ladeeinheiten im Jahr 2005 auf über eine Million im Jahr 2020 mehr als verachtfacht. Laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) wird der Anteil des Kombinierten Verkehrs bis zum Jahr 2030 um 79 Prozent ansteigen. Die Verlagerung auf die klimafreundlichen Verkehrsträger Wasserstraße und Schiene ist dabei ein wichtiger Baustein zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung sowie der EU.

Mehr Verkehre auf die Schiene zu bringen, ist auch das Ziel von TX Logistik. Christoph Dörre, Manager Business Development und Nikrasa bei TX Logistik, erklärt:

„Für den gesamten Kombinierten Verkehr gilt: Je mehr Terminals den effizienten Umschlag von Trailern ermöglichen, desto leichter ist es, den Umstieg auf den klimafreundlichen Verkehrsträger Schiene zu ermöglichen. Wir unterstützen daher Innovationen, die dies vorantreiben. Trailer Port erleichtert ein einheitliches und effizientes Handling von Trailern in Terminals und erhöht damit die Umschlagskapazität und Geschwindigkeit.“

Das Projekt, das im Juni 2022 endet, wird im Rahmen der Initiative „Innovative Hafentechnologien“ (IHATEC) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert.

Die Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr (SGKV) ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, den Kombinierten Verkehr als rationelle Transportart in Deutschland und Europa zu erforschen und in der Praxis zu fördern. Durch die Kombination der Stärken aller Verkehrsträger ist es das Ziel der SGKV, die Entwicklung eines effizienten und umweltverträglichen Güterverkehrs nachhaltig zu unterstützen.

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