Kombinierter Verkehr: Black Forest Terminal in Horb soll Straßen entlasten

Durch den neuen Black Forest Terminal in der Nähe von Freudenstadt soll es künftig möglich sein, bis zu 18.000 Container jährlich zusätzlich über die Schiene zu transportieren.

Container aus dem Norden wurden nach ihrer Ankunft im neuen Black Forest Terminal in Horb mit dem Reachstacker entladen. (Bild: Wolfgang Schlumberger)
Container aus dem Norden wurden nach ihrer Ankunft im neuen Black Forest Terminal in Horb mit dem Reachstacker entladen. (Bild: Wolfgang Schlumberger)
Gunnar Knüpffer

Im Horber Industriegebiet Heiligenfeld ist mit dem Black Forest Terminal (BFT) eine Drehscheibe für den kombinierten Güterverkehr in Betrieb genommen worden. Mit dem Kombi-Terminal gebe es eine attraktive Umschlagmöglichkeit für den Güterverkehr, die Straßen und bestehende Terminals im nördlichen Baden-Württemberg entlaste, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann am 10. Januar laut einer Presseaussendung. Er gab gemeinsam mit Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, und Investor Kurt Plathe aus Neubulach nach dem Einlaufen des ersten Containerzuges aus Hamburg den Startschuss für das Projekt.

Bis zu 18.000 Container jährlich werden nach den Worten von Sebastian Doderer, Geschäftsführer des Transportunternehmens Necoss, zusätzlich über die Schiene transportiert. Seit 10. Januar verkehren zwei feste Zugumläufe pro Woche zwischen Horb und Hamburger Hafen. Jeder Zug kann bis zu 92 Container mitnehmen. Die Elektroloks fahren mit Strom aus erneuerbaren Energien der Stadtwerke Tübingen.

Theurer: Schiene wird benötigt, um Klimaziele zu erreichen

Baden-Württemberg könne bis 2040 im Güterverkehr nur klimaneutral unterwegs sein, sagte Hermann, wenn massiv Güter auf den klimafreundlichsten aller Verkehrsträger verlagert werden.

Theurer nannte das Kombi-Terminal ein „überzeugendes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, umweltfreundliche Logistikketten aufzubauen“, denn „wir brauchen die Verlagerung auf die Schiene, um die Klimaziele zu erreichen“.

Mit dem Terminal, dessen Stahlkraft bis in die deutschen Seehäfen und zum Mittelmeer reiche, steige man in die Verkehrsstruktur der Zukunft ein, sagte Investor Kurt Plathe.

„Unterm Strich gibt es für die Bewältigung des Güterverkehrs nichts Nachhaltigeres als dieses Terminal“, betonte der Investor.

Der Ausbau der Gäubahn und die Horber Brücke als Ortsumfahrung ergäben zusammen mit dem Terminal einen „Dreiklang mit hohem Mehrwert“. Das BFT sei ein Beweis dafür, dass die Verkehrswende im Güterverkehr, die von Parteien, Verbänden und Gesellschaft gefordert werde, umgesetzt werden könne, wenn alle an einem Strang ziehen, meinte Plathe. Jeder nicht gefahrene Lkw-Kilometer spare im Schnitt 750 Gramm CO2 ein.