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Kognitive Robotik: Neura Robotics sichert sich 50 Millionen Euro Kapital

Das Unternehmen hat sich auf die Fahnen geschrieben, KI und Robotik zu verschmelzen, sodass Roboter ihre Umgebung erkennen und autonom handeln können.

David Reger, Gründer und CEO von Neura Robotics mit dem kognitiven Roboter MAiRA und dem humanoiden Roboter 4NE-1. (Bild: Neura Robotics)
David Reger, Gründer und CEO von Neura Robotics mit dem kognitiven Roboter MAiRA und dem humanoiden Roboter 4NE-1. (Bild: Neura Robotics)
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Therese Meitinger

Die Neura Robotics GmbH, ein Technologie-Startup aus Metzingen, hat seine zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen. Das berichtet eine Pressemitteilung vom 19. Juli.  Das europäische Investorenkonsortium – bestehend aus Lingotto (eine Investment-Verwaltungsgesellschaft im Besitz von Exor N.V.), Vsquared Ventures, Primepulse und HV Capital – unterzeichnete demnach die Transaktion am letzten Tag der Messe Automatica 2023 in München.

Die Spezialisten aus dem „Ländle“ haben sich auf die Fahnen geschrieben, KI und Robotik zu verschmelzen, sodass Roboter ihre Umgebung erkennen und autonom handeln können. Die Kapitalerhöhung von 50 Millionen Euro soll nun zur Absicherung der Marktposition verwendet werden und den Aufbau der Produktionsinfrastruktur in Baden-Württemberg beschleunigen. Der breite und schnelle Aufbau von Kapazitäten sei notwendig, um das wachsende, bereits 400 Millionen Euro umfassende Auftragsvolumen zu bewältigen, so das Unternehmen.

KI und Komponenten in einem Gerät

Wie ein Smartphone-Hersteller vereint Neura Eigenangaben zufolge alle Komponenten und Sensoren sowie die künstliche Intelligenz in einem Gerät und bietet Partnern eine Plattform für die gemeinsame Entwicklung von Anwendungs-Apps für verschiedene Fachbereiche. Das so entstandene und stetig wachsende „Neuraverse“ soll Flexibilität und Kosteneffizienz in der Automatisierung ermöglichen. So hat beispielsweise Kawasaki kürzlich eine Produktpalette „powered by Neura” vorgestellt. Alle neuen technologischen Komponenten, die für diesen Ansatz erforderlich sind, einschließlich der KI, werden von Neura selbst entwickelt.

David Reger, Gründer und CEO von Neura, geht davon aus, dass das Unternehmen bereits in drei bis fünf Jahren humanoide Roboter liefern kann, die in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen Hand in Hand mit Menschen arbeiten. Er betont, dass die Herausforderung weniger in der Technologie liege, als in der Klärung ethischer und sozialpolitischer Fragen. Ein breiter gesellschaftlicher Diskurs sei dringend geboten. Die kognitiven „Cobots” von Neura können laut Firmenangaben bereits sehen, hören und haben einen Tastsinn. Sie seien in der Lage, völlig selbstständig zu handeln und aus Erfahrungen zu lernen.

In der zweiten Finanzierungsrunde wurde Neura Robotics bei der Transaktion von GP Bullhound beraten. Um das Potenzial der kognitiven Robotik für den Industrie- und Technologiestandort Baden-Württemberg zu sichern, engagierten sich dem Unternehmen zufolge L-Bank und Kreissparkasse Reutlingen mit einem Überbrückungsdarlehen, das die komplexe Finanzierungsrunde absicherte.

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