Klimaschutz: Otto präsentiert neue Nachhaltigkeitsstrategie
Der Hamburger Otto-Konzern hat am 3. November seine neue Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt. Wie das Unternehmen im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gab, liegt dabei der Fokus auf Ressourcenschutz, kreislauffähigen Lösungen, weniger Verpackungsmüll sowie der Reduktion von Emissionen.
„Otto setzt sich mit der neuen Nachhaltigkeitsstrategie ambitionierte Ziele zum Schutz von Ressourcen. Als größter deutscher Onlineshop mit über elf Millionen Kunden tragen wir somit aktiv dazu bei, den ökologischen Fußabdrucks des Onlinehandels weiter zu reduzieren. Nachhaltigkeit ist für mich kein nettes Extra – sie ist das Fundament unseres Handels“, so Marc Opelt, Vorsitzender des Otto-Bereichsvorstands.
Die neue OTTO-Nachhaltigkeitsstrategie umfasst sechs Handlungsfelder:
- Klimaschutz
- Verpackungen
- Kreislaufwirtschaft
- Materialien & Produkte
- Compliance & Policies
- Lieferkette
In allen Handlungsfeldern setzt sich Otto eigenen Aussagen zufolge ehrgeizige Ziele: So sollen etwa bis 2025 alle von Otto genutzten Versandverpackungen recycelt, biologisch abbaubar oder mehrwegfähig sein. Sämtliche Eigen- und Lizenzmarken stelle der Konzern im selben Zeitraum vollständig auf nachhaltige Produkte um. Außerdem würden die Standards für den Otto-Marktplatz deutlich erhöht: So seien die Marktplatzpartner künftig verpflichtet, soziale und ökologische Kennzahlen offenzulegen, etwa zu CO2-Emissionen und Verpackungsmüll.
Nachhaltigste Plattform in Deutschland
Trotz strenger Regeln solle die Anzahl nachhaltiger Artikel auf otto.de konsequent anwachsen, auf über eine Million bis 2025. Stand heute wäre Otto nach Eigenangaben die Plattform mit dem größten nachhaltigen Sortiment Deutschlands. Aktuell seien auf otto.de rund 500.000 als nachhaltig gekennzeichnete Artikel verfügbar, die beispielsweise FSC- oder Blauer-Engel-zertifiziert sind.
Langlebigkeit von Produkten forcieren
Für eine längere Lebenszeit von Artikeln und Rohstoffen setzt der Anbieter verstärkt auf kreislauffähige Lösungen, etwa Reparaturservices und zirkulär gestaltete Textilien. Eine erste zirkuläre Modekollektion war im vergangenen Frühjahr gestartet, 2023 kommt eine Nachfolgekollektion.
Auch im Verpackungswesen erprobe das Unternehmen bereits kreislauffähige Lösungen: So beginne im November 2022 ein Test mit vollständig biologisch abbaubaren Versandtüten, die Otto mit dem Hamburger Start-up Traceless in zweijähriger Forschungsarbeit entwickelt habe. Darüber hinaus arbeite der Versandhändler an der Optimierung seiner Standardverpackungen. Gemeinsam mit dem Jungunternehmen Wildplastic habe man eine Versandtüte auf dem Markt gebracht, die aus in der Umwelt gesammelten Kunststoffabfällen besteht, die recycelt wurden. Perspektivisch soll die Lösung künftig 50 Prozent des Versandtütenvolumens im Unternehmen ausmachen. Die anderen 50 Prozent möchte der Konzern mit Polybags bestreiten, die zu mindestens 80 Prozent aus Post Consumer Material bestehen. Bei Versandkartons setzt Otto auf recycelte Materialien, die das FSC-Siegel tragen.
Grüne IT-Prozesse
Um CO2-Emissionen weiter zu senken, folge das Unternehmen dem Dreiklang: Vermeiden, Reduzieren und übergangsweise Kompensieren. Das gelte für den Versandprozess ebenso wie für die IT, wo Otto den Ressourcenverbrauch von Daten weiter senken will – etwa mithilfe von Green-Coding-Initiativen und KI-Modellen, die deutlich weniger Daten und somit weniger Energie benötigen. Bis Mitte 2023 richtet Otto seine Klimaziele zudem auf wissenschaftlich basierte „Science Based Targets“ aus.
Emissionsfreie Zustellung
Auch in Sachen Zustellung wolle der Konzern noch umweltfreundlicher werden. So sei geplant, dass die Otto-Tochter Hermes ab Ende 2023 in Hamburg emissionsfrei Pakete zum Kunden liefert. Besonderes Augenmerk lege man in Sachen vermeiden und reduzieren außerdem auf das Thema Retouren. Um weniger Rücksendungen zu generieren setzt Otto nach eigenen Angaben vor allem auf detaillierte Informationen zu den einzelnen Produkten sowie den Dialog mit den Kunden.
„Gerade im Bereich Fashion, wo die Rücksendequote relativ hoch ist, weisen wir Kunden vor dem Kauf explizit darauf hin, dass ein einzelner Artikel nicht in drei verschiedenen Größen bestellt werden muss. Sollte mal etwas nicht passen, ist eine Retoure natürlich unumgänglich und überhaupt kein Problem“, erläuterte Opelt in der Pressekonferenz.
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