Der Taxidienst Uber steigt ins KEP-Geschäft ein – zumindest in New York, San Francisco und Chicago. In diesen drei amerikanischen Metropolen hat die Dienstleisterplattform am 14. Oktober offiziell seinen Lieferservice UberRush eingeführt und ihn in das eigene Firmennetzwerk integriert. Das gibt das Unternehmen auf seiner Website bekannt.
Liefern über Uber
Das Konzept des neuen Angebots erlaubt es nach Uber-Angaben allen Unternehmen, Dienstleistern und Geschäften in den drei Städten, ihre Waren über das Uber-Netzwerk innerhalb kürzester Zeit an ihre Kunden auszuliefern. Uber nutze dazu sein Netz an Fahrern, die bereits über die Taxi-App des Unternehmens verfügbar sind, heißt es auf der Website. Der Dienst richtet sich laut Unternehmen vor allem an kleine und mittelständische Dienstleister und innerstädtische Geschäfte, die über keinen hauseigenen Lieferservice verfügen oder ihre Lieferkapazitäten mit UberRush erweitern möchten. Getestet wurde die neue Dienstleistung bereits ein Jahr lang als Pilotprojekt in New York.
Kooperation mit anderen Dienstleistern
Um seinen Geschäfts- und Privatkunden darüber hinaus Service zu bieten, kooperiert Uber nach eigenen Aussagen mit anderen Dienstleistungs- und Onlineshoppingplattformen, wie beispielsweise mit der cloudbasierten Multichannel-Handelsplattform Shopify, die es kleinen Läden ohne eigenen E-Commercebereich ermöglicht, Online-Geschäfte abzuwickeln. Anschließend kann die Ware durch UberRush ausgeliefert werden. Das Unternehmen unterhält ebenfalls Partnerschaften mit Plattformen für Online-Lebensmittelbestellungen sowie für Blumenlieferungen.
Für seinen neuen Dienst hat Uber nach eigenen Angaben eine neue mobile Anwendung entwickelt. Über ein extra Icon können Interessierte nun keine Taxifahrten mehr, sondern Kuriere für ihre täglichen Einkäufe oder Essenbestellungen suchen.
Mehr als ein Fahrdienst
Wie das amerikanische Nachrichtenportal „Supply Chain 24/7“ berichtet, entwickle sich Uber damit vom reinen Fahrdienst zu einem Logistikunternehmen. Eine Einschätzung, die Adrian Gonzalez, Präsident der amerikanischen Beratungsfirma Adelante SCM, teilt. Er sagte gegenüber dem Nachrichtenportal: „Ubers Wert wird nicht mit über 50 Milliarden US-Dollar beziffert, weil es eine Taxi-App ist, sondern weil Investoren darin zunehmend ein Logistikunternehmen sehen.“ Auch Prof. Dr. Axel Vastag vom Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik glaubt, dass sich Transport-Apps nach dem Uber-Prinzip bald auch außerhalb der USA durchsetzen werden, wie er im vergangenen Jahr gegenüber LOGISTIK HEUTE sagte.Vastag gibt allerdings zu bedenken, dass auch bei mobilen Anwendungen weiterhin für alle Marktteilnehmer die selben Gesetze gelten müssten. „Für den Transport von Gefahrgut und Lebensmitteln gelten ganz andere Vorschriften als beispielsweise für ein Sofa.“
Konkurrenz für Amazon und Co?
Obwohl Experten nach Medienberichten bezweifeln, dass Uber momentan eine ernsthafte Konkurrenz für Marktbegleiter wie Amazon Now darstellt, die ebenfalls in New York liefern, möchte das Unternehmen mit seiner Strategie nach eigenen Aussagen reine Lieferdienste mit eigener Flotte, wie den direkten Konkurrenten Postmates, überholen.
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