KEP: Deutscher Markt verzeichnet 2019 Rekord beim Sendungsvolumen

Laut der KEP-Studie 2020 des BIEK sind bis 2024 trotz Corona rund 4,5 Milliarden Sendungen denkbar.

Bei der Studienpräsentation in Berlin (von links): Sarah Neumeyer (Pressestelle, Bundesverband Paket und Expresslogistik), Marten Bosselmann (Vorsitzender, Bundesverband Paket und Expresslogistik), Dr. Klaus Esser (KE-CONSULT Kurte&Esser GbR, Autor der KEP-Studie 2020) (Foto: BIEK)
Bei der Studienpräsentation in Berlin (von links): Sarah Neumeyer (Pressestelle, Bundesverband Paket und Expresslogistik), Marten Bosselmann (Vorsitzender, Bundesverband Paket und Expresslogistik), Dr. Klaus Esser (KE-CONSULT Kurte&Esser GbR, Autor der KEP-Studie 2020) (Foto: BIEK)
Matthias Pieringer

Der Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP) in Deutschland hat 2019 mit 3,65 Milliarden Sendungen und einem Plus von 3,8 Prozent eine neue Rekordmarke erreicht. Dies zeigt die KEP-Studie 2020, die der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) am 17. Juni in Berlin präsentiert hat.

Die Umsätze im KEP-Markt kletterten 2019 laut BIEK auf 21,3 Milliarden Euro (plus 4,4 Prozent gegenüber 2018). Bei den Unternehmen waren insgesamt 244.600 Mitarbeiter beschäftigt, 6.000 mehr als 2018.

Nationale B2B-Paketsendungen weniger gefragt

2019 legten die nationalen Paketsendungen an Endkunden (B2C) um 8,6 Prozent zu. Die Zahl der nationalen B2B-Paketsendungen sank hingegen um 2,8 Prozent. Als Ursachen für den Rückgang nennt die Studie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die rückläufige inländische Produktion in Kundenmärkten, wie dem Fahrzeug- und Maschinenbau, sowie die zunehmenden handelspolitischen Unsicherheiten, verbunden mit protektionistischen Maßnahmen wichtiger Handelspartner. Es sei jedoch davon auszugehen, dass die B2B-Sendungen mit der prognostizierten wirtschaftlichen Erholung der Märkte nach der Corona-Pandemie künftig wieder zulegen werden.

Mittelfrist-Prognose zum Wachstumskurs

Da die Folgen der Corona-Pandemie noch nicht konkret abzusehen seien, verdeutlicht die KEP-Studie mögliche mittelfristige Entwicklungen des KEP-Marktes in mehreren Szenarien. Bis 2024 kann man den Angaben zufolge von einem Wachstum ausgehen, das pro Jahr zwischen 3,6 und 4,2 Prozent liegt. Im besten Fall stiege somit das Sendungsvolumen auf 4,48 Milliarden Sendungen, im schlechtesten Fall auf 4,35 Milliarden Sendungen.

B2C wie in der Vorweihnachtszeit

Der KEP-Markt ist laut der BIEK-Mitteilung zur Studie von den Folgen des Corona-Schocks erheblich betroffen, wenn auch je nach Marktsegment sehr unterschiedlich. Während das Volumen der Sendungen an Endverbraucher (B2C) im April 2020 das Niveau der Vorweihnachtszeit erreicht habe, sei durch die heruntergefahrene Wirtschaft ein deutlicher Rückgang des B2B-Sendungsvolumens zu erwarten.

„Die Corona-Krise zeigt, dass auf die KEP-Dienste Verlass ist. Mehr noch: Sie sind unerlässlich für die sichere Versorgung im Land und damit systemrelevant. Das gilt für Krankenhäuser und Labore genauso wie für Endverbraucher und die Wirtschaft insgesamt“, so Marten Bosselmann, Vorsitzender des BIEK.

Download der KEP-Studie

Die KEP-Studie erscheint seit 2004 jährlich und wird von der KE-CONSULT Kurte&Esser GbR im Auftrag des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik erstellt. Ziel ist es, ein aktuelles und umfassendes Bild der Marktentwicklung, der Trends und der wirtschaftlichen Bedeutung der gesamten KEP-Branche in Deutschland zu zeigen. Die KEP-Studie 2020 zum Download finden Sie hier: https://www.biek.de/files/biek/downloads/papiere/BIEK_KEP-Studie_2020.pdf

Bundesverband Paket und Expresslogistik

Im 1982 gegründeten Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sind folgende Anbieter für Kurier-, Express- und Paketdienste in Deutschland organisiert: DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS.