Jahresbilanz: Trucksters vervierfacht Umsatz

Das spanische Unternehmen erzielte 2022 einen Umsatz von 30 Millionen Euro und übertraf damit die eigenen Prognosen. 

Das spanische Start-up Trucksters ist auf Erfolgskurs: Im Jahr 2022 setzte das Unternehmen 30 Millionen Euro um. (Foto: Trucksters)
Das spanische Start-up Trucksters ist auf Erfolgskurs: Im Jahr 2022 setzte das Unternehmen 30 Millionen Euro um. (Foto: Trucksters)
Sandra Lehmann
(erschienen bei Transport von Nadine Bradl)

Das spanische Straßentransport-Start-up Trucksters verzeichnete nach eigenen Angaben im Jahr 2022 einen Rekordumsatz von 30 Millionen Euro, was einer Vervierfachung gegenüber 2021 entspreche und die Jahresziele des Unternehmens voll erfülle. Das Unternehmen setzt auf ein Relay-Modell, das KI und Big Data nutzt, um den traditionellen Güterverkehr zu modernisieren. Das Start-up, das im vergangenen Jahr die Eröffnung eines Korridors im Vereinigten Königreich ankündigte, habe eine Reduzierung der Transitzeiten um 50 Prozent erreicht, was mit Lufttransportzeiten vergleichbar ist, aber zu den Kosten des Straßentransports. Noch wichtiger sei, dass das Modell des Unternehmens dazu beiträgt, das Leben der Lkw-Fahrer zu verbessern, die nun öfters zu Hause schlafen können. 

Größere Flotte

Mit einem Umsatzwachstum von 300 Prozent im Jahr 2022 besteht einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren des Unternehmens in der Ausrichtung auf Großkunden mit einer hohen Wachstumskapazität, teilt Trucksters mit. Im Jahr 2022 gelang es darüber hinaus, die Flotte um das Dreifache zu vergrößern und damit Herausforderungen wie den akuten Fahrermangel zu überwinden.   

Luis Bardají, Mitbegründer von Trucksters, ist stolz auf die Ergebnisse: „Selbst in schwierigen Zeiten mit Problemen wie der Dieselkrise und dem Krieg in der Ukraine ist es uns gelungen, ein hohes Wachstumsniveau zu halten. Unser Wachstum ist auf unser Team, sein Engagement und seine hervorragenden Leistungen zurückzuführen. Es ist nicht einfach, in Rekordzeit Teams einzustellen, Spitzentechnologien zu implementieren und komplexe Prozesse für unsere Kunden zu konsolidieren und gleichzeitig einen hervorragenden Service zu bieten.“ 

Das Leben der Fahrer in Europa verbessern 

Die Gründer von Trucksters wollten nicht nur einen teilweise „altmodischen“ Industriezweig umkrempeln, sondern auch neue Perspektiven für den Fahrerberuf schaffen. Das Unternehmen hat vor Kurzem eine Abteilung „Driver Experience“ geschaffen, die sich ganz der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Fahrer widmet. Ziel seii es, den Fahrern zu  helfen, mehr Zeit mit ihren Familien zu verbringen, und ihnen gleichzeitig sauberere, sicherere und besser gewartete Rastplätze zur Verfügung zu stellen.

 

Internationales Wachstum   

Ein Höhepunkt im Jahr 2022 war nach Firmenangaben die Aufstockung der Serie-A-Runde des Unternehmens um acht Millionen Euro, wodurch sich die Runde auf insgesamt 14,3 Millionen Euro erhöhte. Die Investment-Runde wurde von Kibo Ventures, dem deutschen Logistikfonds Amplifier, Bonsai Partners, dem deutschen Joint Venture von Axel Springer und Porsche, sowie den Fonds Big Sur Ventures, Metavallon VC und The Valley VC unterstützt. Darüber hinaus haben sich Sacha Michaud, Mitbegründer von Glovo, und Juan Urdiales, Co-CEO von Job & Talent, an der Investition beteiligt. 

Dank dieser Unterstützung konnte Trucksters sein internationales Wachstum fortsetzen und das Team auf fast 100 Mitarbeiter ausbauen. Das Start-up ist derzeit in sieben Ländern vertreten: Niederlande, Deutschland, Belgien, Polen, Vereinigtes Königreich, Frankreich und Spanien. 

Im vergangenen Jahr kündigte das Unternehmen außerdem die Eröffnung seines neuen Korridors an, der das Vereinigte Königreich mit Kontinentaleuropa verbindet. Der Korridor ist der erste Korridor von Trucksters außerhalb der EU, der Barcelona und Nordspanien in 28 bis 34 Stunden mit dem Vereinigten Königreich verbindet und damit nach Firmenangaben 50 Prozent schneller ist als die derzeitigen Transportzeiten. 

Erster rein elektrischer Korridor in 2023 

Trucksters plant, im Jahr 2023 der erste Betreiber mit einer zu 100 Prozent elektrischen Fernverkehrsstrecke zu werden, auf der ausschließlich Elektrofahrzeuge eingesetzt werden. Das Transportunternehmen, das damit zu den ersten gehören will, die das Nullemissionsziel erreichen, werde Anfang 2023 mit dem Einsatz mehrerer Elektro-Lkw beginnen und die Anzahl der Fahrzeuge im Laufe des Jahres erhöhen. Trucksters arbeitet weiter daran, die CO2-Emissionen vollständig zu eliminieren. 

„Wir haben zeigen können, dass wir wissen, wie man wächst und Werte schafft, aber wir glauben, dass wir noch zu viel mehr fähig sind“, sagt Luis Bardají und überlegt: „Haben wir alles getan, was wir können, um den Fahrern zu helfen? Haben wir alles getan, was wir können, um der Umwelt zu helfen? Wir sehen Millionen von Möglichkeiten, die wir 2022 verpasst haben, und wir wollen 2023 handeln: Elektrifizierung, Prozessverbesserung und mehr fahrerzentriertes Denken.“ 

Sichtbare Erfolge

Die Logistik gehört zu den wichtigsten und größten Wirtschaftsbereichen in Deutschland: Mehr als drei Millionen Beschäftigte sorgen dafür, dass das Herz der Wirtschaft schlägt. Die Logistik steuert die Waren- und Informationsflüsse und übernimmt den Transport der Güter sowie die Lagerung.