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Jahresbilanz: Herma vermeldet Umsatzplus

Labeling-Spezialist erwirtschaftete 2020 mehr als 380 Millionen Euro.

Trotz schwieriger Bedingungen verzeichnet Herma ein Umsatzplus: Herma Geschäftsführer Sven Schneller (links) und Dr. Guido Spachtholz, verkündeten die Zahlen für das Geschäftsjahr 2020. (Foto: Herma)
Trotz schwieriger Bedingungen verzeichnet Herma ein Umsatzplus: Herma Geschäftsführer Sven Schneller (links) und Dr. Guido Spachtholz, verkündeten die Zahlen für das Geschäftsjahr 2020. (Foto: Herma)
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Sandra Lehmann

Der Labeling- und Haftetikettenspezialist Herma hat nach eigenen Angaben im Jahr 2020 einen Umsatz von 380,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspreche einem Plus von rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr (364,4 Millionen).

„Dieses Ergebnis zu erzielen unter den Bedingungen umfassender Hygienekonzepte in der Produktion einerseits und weitgehender Homeoffice-Tätigkeit andererseits, war nur möglich, weil die Herma Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr umsichtig, hochflexibel und äußerst engagiert arbeiteten. So blieben wir das ganze Jahr über voll produktions- und lieferfähig“, so Herma Geschäftsführer Sven Schneller.

Hohe Abschreibungen, die Herma zufolge aus den jüngsten Investitionen in zwei neue Produktionsstätten resultieren, setzten das Ergebnis, wie schon im Vorjahr, erneut unter Druck.

„Alles in allem sind wir angesichts der Umstände jedoch zufrieden. Es zahlt sich aus, dass wir eine Strategie des profitablen, organischen Wachstums verfolgen“, erläutert Schneller.

Da die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie weltweit noch nicht in Gänze abzuschätzen und auch die Auswirkungen des Brexit Deals noch unklar seien, plane Herma für das laufende Jahr überaus vorsichtig.

„Es gilt nun, alle Kräfte zu bündeln, um den guten Umsatz von 2020 zu bestätigen und ein Plus im niedrigen einstelligen Bereich zu erzielen. Umsatz und Auftragseingang in den ersten beiden Monaten des laufenden Geschäftsjahres deuten darauf hin, dass das ambitioniert, aber machbar ist.“

Die Zahl der Mitarbeiter stieg laut dem Unternehmen im Jahresverlauf von 1.097 auf jetzt 1.106 leicht an. Die Exportquote sei auf 62,8 Prozent an (im Vorjahr 61,0 Prozent) gestiegen.

Der Geschäftsbereich Haftmaterial profitierte nach Angaben des Herstellers stark von dem im Frühjahr 2020 in Betrieb genommenen neuen Beschichtungswerk in Filderstadt. So habe Herma Kundenaufträge auf zwei autonome Produktionsstätten verteilen und damit besonders umfassende Hygienekonzepte umsetzen können. Eine Steigerung von 223,7 Millionen Euro auf 241,1 Millionen Euro bedeutete ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Das neue Werk eröffnet uns aber auch für die Zukunft beste Chancen, noch weiter in besonders lukrativen Produktbereichen zu expandieren“, sagt Dr. Guido Spachtholz.

Er hatte zu Beginn des Jahres 2021 seine Tätigkeit als nachfolgender Herma Geschäftsführer für Dr. Thomas Baumgärtner aufgenommen, der nach 16 Jahren im Unternehmen planmäßig in den Ruhestand ging. Die Entwicklung im Geschäftsbereich Etiketten, wo der Umsatz von 84,5 Millionen Euro auf 82,6 Millionen Euro leicht zurückging, war gekennzeichnet von sehr unterschiedlichen Tendenzen, so Herma in einer Pressemitteilung. Lockdowns im Handel sowie die Verlagerung von Tätigkeiten ins Home-Office hätten den Absatz von Büro-Etiketten in ganz Europa reduziert.

„Dafür lief das Geschäft mit Schulprodukten hervorragend, auch dank zielgenauer Online-Aktivitäten“, führt Schneller aus.

Produktionsstillstände in ohnehin konjunktursensiblen Branchen wie Automobil und Chemie verringerten den Bedarf an Industrieetiketten. Demgegenüber konnte Herma nach Eigenangaben seine Rolle als Lieferant von Logistiketiketten für Versender weiter ausbauen und mit Pharma- bzw. Healthcare-Lösungen punkten. Im Geschäftsbereich Etikettiermaschinen habe man trotz der allgemein rückläufigen Entwicklung im deutschen Maschinenbau und um zwei Prozent zulegen können: Der Umsatz stieg von 52,2 Millionen Euro auf 53,3 Millionen Euro.

„Wir waren aufgrund unserer Modulbauweise kurzfristig lieferfähig“, erläutert der Herma Geschäftsführer. „Das war ein wichtiger Vorteil, als vielerorts die Produktion von Desinfektionsmitteln rasch hochgefahren und Kennzeichnungskapazitäten für Impfstoffe schon ausgebaut wurden.“

Zufrieden zeigte sich Schneller auch, dass es trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds gelungen sei, die Weichen für die Klimaneutralität des Unternehmens zu stellen.

„2021 werden wir Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen produzieren, ohne einen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen. Es ist ein großes Anliegen der Herma Eigentümer, dass wir beim Thema Klimaschutz weiter konsequent handeln. Impfen wird die Pandemie hoffentlich bald beenden – beim Klimaschutz kommt es dagegen darauf an, dass wir alle unser Verhalten dauerhaft hinterfragen und kontinuierlich anpassen.“

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