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Jahresbilanz: Herma steigert den Umsatz um 19,2 Prozent

Der Anbieter von Etikettiermaschinen erwirtschaftete 2022 mehr als 510 Millionen Euro.

Die Herma Geschäftsführer Sven Schneller (links) und Dr. Guido Spachtholz schauen verhalten positiv nach vorne. Mit der Strategie Herma 2030 verfolgt das Unternehmen einen klaren Wachstumskurs. (Foto: Herma)
Die Herma Geschäftsführer Sven Schneller (links) und Dr. Guido Spachtholz schauen verhalten positiv nach vorne. Mit der Strategie Herma 2030 verfolgt das Unternehmen einen klaren Wachstumskurs. (Foto: Herma)
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Sandra Lehmann

Der Etikettierspezialist Herma, Filderstadt, hat 2022 nach eigenen Angaben 510,6 Millionen Euro umgesetzt. Das entspricht einem Plus von 19,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie der Anbieter von Labelingmaschinen in einer Pressemeldung bekannt gab, ist der Zuwachs in erster Linie auf Preiserhöhungen infolge verteuerter Rohstoffe zurückzuführen.

So stieg beispielsweise der Preis für Zellstoff, einem wichtigen Ausgangsmaterial für die Papierherstellung, in Europa im Schnitt zwischen 30 und 40 Prozent. „Wir waren unsererseits gezwungen, die Preise für verschiedene Produkte teilweise mehrfach unterjährig anzupassen und an Kunden weiterzugeben“, erläutern Sven Schneller und Dr. Guido Spachtholz, Geschäftsführer von Herma.

„Wir haben eine inflationäre Preisentwicklung erlebt. Aber sie verdeckt noch einen anderen Grund für einen extrem herausfordernden Geschäftsverlauf“, betonen Spachtholz und Schneller.

Wegen eines monatelangen Streiks bei einem der weltweit größten Papierhersteller etwa kam es mitunter zu erheblichen Verzögerungen bei der Bereitstellung des wichtigen Rohstoffs.

„Wir mussten also notwendigerweise mit unseren Kunden wiederholt Preisgespräche führen und manchmal zudem über Liefertermine sprechen, die außerhalb unserer Einflussmöglichkeiten lagen. Beides hat deshalb 2022 manche Kundenbeziehungen belastet. Aber wir sind stolz darauf, dass unsere Teams unter sehr hohem persönlichem Einsatz viele Unwägbarkeiten gemeistert haben und wir mit Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen lieferfähig geblieben sind, wenn auch zum Teil mit Verzögerungen.“

Vor dem Hintergrund eines anspruchsvollen Umfelds sei man mit dem Ergebnis zufrieden. Verhalten positiv gestimmt sind Schneller und Spachtholz, was den Ausblick angeht. Während im ersten Quartal 2023 aufgrund gut gefüllter Läger noch eine deutliche Zurückhaltung auf Kundenseite zu spüren gewesen sei, rechnet die Herma Geschäftsführung für das gesamte laufende Jahr mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Bereich.

„Wir müssen dieses Wachstum in erster Linie wieder über die Absatzmenge erzielen.“

Wie 2022 sollen im laufenden Geschäftsjahr erneut alle drei Geschäftsbereiche zum Wachstum beitragen. Die Zahl der Mitarbeiter blieb 2022 nahezu konstant, sie lag am Jahresende bei 1.126 (im Vorjahr bei 1.124). Der Exportanteil stieg auf 64 Prozent gegenüber 62,5 Prozent im Vorjahr.

Wachstumsstrategie bis 2030

Die Herma Geschäftsführung sieht das Unternehmen nach eigenen Aussagen auch mittel- und langfristig auf einem klaren Wachstumskurs. Die Weichen dafür seien bereits gestellt. Gemäß der Strategie Herma 2030, die im vergangenen Jahr verabschiedet wurde, wolle das Unternehmen beispielsweise seine Fertigungskapazitäten im Bereich Haftmaterial in den nächsten Jahren ausbauen – in Europa oder auch in außereuropäischen Märkten. Im Bereich Etiketten für Industriekunden sehe Herma gute Perspektiven für innovative Kennzeichnungslösungen, die zum Teil mit Systempartnern vorangetrieben werden sollen. Für Büro- und private Anwender von Etiketten sollen verstärkt digitale Lösungen hinzukommen. Der Geschäftsbereich Etikettiermaschinen will insbesondere in Nordamerika und Asien weiteres Wachstumspotenzial realisieren, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Unternehmensübergreifend sieht Herma neben Innovationen und Digitalisierung auch Nachhaltigkeit als einen zentralen Wachstumstreiber – und Wettbewerbsvorteil. Bis 2040 strebt das Unternehmen nach Eigenangaben Netto-Null-Emissionen bei klimarelevanten Gasen an.

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