Jahresbilanz: Gebrüder Weiss bleibt 2023 auf Kurs
Der österreichische Logistikdienstleister Gebrüder Weiss hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 2,47 Milliarden Euro abgeschlossen. Das berichtet eine Pressemitteilung vom 7. März. Trotz des Rückgangs im Vergleich zu 2022 mit drei Milliarden Euro liege das Unternehmen über seinem Wachstumstrend von 2015 bis 2020, hieß es. Die coronabedingten Sondereffekte der beiden Vorjahre hätten sich 2023 nicht fortgesetzt.
In Folge pendelte sich der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Air & Sea mit 774 Millionen Euro wieder auf dem früheren Niveau ein. Aufgrund hoher Frachtraten der Reedereien und Fluggesellschaften erwirtschaftete das Unternehmen im Vorjahr 1,27 Milliarden Euro.
Landverkehr bliebt stabil
Stabil zeigte sich der Umsatz in den Geschäftsbereichen Landverkehr und Logistik mit 1,45 Milliarden Euro im Vergleich zu 2022 mit 1,48 Milliarden Euro, bei rückläufigen Energie- und Treibstoffpreisen. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 63 Prozent (2022: 60 Prozent). Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Gebrüder Weiss:
„Es ist uns gelungen, trotz schwächerer Konjunktur mit erstklassigem Service zum Erfolg unserer Kunden auf deren weltweiten Absatzmärkten beizutragen und die Präsenz von Gebrüder Weiss mit neuen Standorten in den USA und in Deutschland zu erhöhen. Zu verdanken ist das in erster Linie dem leidenschaftlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden. Geopolitische Konflikte und eine global gedämpfte Wirtschaftsleistung wirkten sich negativ auf Umsatz und die transportierten Mengen aus. Auf Grund unserer stabilen Finanzsituation konnten wir 2023 trotzdem ein umfassendes Investitionsprogramm für den Standort- und Serviceausbau umsetzen.“
Durch Corona hätten sich zudem viele Projekte verschoben, die 2023 realisiert worden seien.
Investition in Netzwerkausbau
Mit einem Rekord-Investitionsvolumen von 187 Millionen Euro verdichtete Gebrüder Weiss sein Netzwerk im vergangenen Jahr auf dem deutschen und US-amerikanischen Markt sowie in Südosteuropa, und investierte zugleich in Kundenprojekte und nachhaltige Energieerzeugung. Speziell in Bayern festigte der Logistiker seine Position durch Übernahmen und Immobilienkäufe in Bayreuth, Konradsreuth, Nürnberg und den Neubau eines Speditionsterminals in Straubing.
Das USA-Netz wurde durch neue Standorte in Miami und Laredo, Texas, erweitert. Zu den weiteren Investitionsprojekten gehörten ein zweiter Standort in Bukarest, die Vergrößerungen des Logistikterminals in Ungarn sowie der Neubau eines Logistiklagers in Graz und in Reutte in Tirol.
Parallel zur Netzausweitung wurde zudem in die Digitalisierung der Lieferkettensteuerung investiert und das webbasierte Kundenportal myGW um Analysefunktionen für Lagerbestände, Warehouse Analytics, erweitert.
Ausbau erneuerbarer Energien
Fortschritte verbuchte man nach eigenen Angaben bei der Dekarbonisierung. So würden bereits drei Viertel des eigenen Strombedarfs in der Region D-A-CH durch selbst erzeugten Solarstrom gedeckt, hieß es. 2023 nahm der Logistiker im Raum D-A-CH und in Osteuropa neun Photovoltaikanlagen in Betrieb. Die insgesamt 27 PV-Anlagen erzeugten 5.850 Megawattstunden Strom, so dass sich die Menge der eingesparten CO2-Emissionen auf 2.750 Tonnen verdoppelte, hieß es.
In diesem Jahr sollen in Deutschland zudem zwei batterieelektrisch angetriebene Lkw an den Start gehen, weitere E-Lkw und elektrische Zustellfahrzeuge würden in Österreich angeschafft. Für die Übergangszeit zur E-Mobilität stelle man einen großen Teil der eigenen Lkw-Flotte in Österreich auf hydriertes Pflanzenöl (HVO) um, hieß es.
Nach den Rückgängen im Welthandel und Rezessionstendenzen erwartet man beim Logistiker ab der zweiten Jahreshälfte 2024 eine leichte konjunkturelle Erholung und eine positivere Umsatzentwicklung. Wolfram Senger-Weiss:
„Jetzt kommt uns zugute, dass wir weltweit aufgestellt sind und auf wirtschaftliche Aufwärtsentwicklungen in einzelnen Regionen mit den erforderlichen Logistikservices vor Ort schnell reagieren können. Zugleich sehen wir unsere Strategie „Best of both worlds“ bestätigt. Speziell die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, sowohl in die Entwicklung des operativen Netzwerks als auch in die digitale Kompetenz des Unternehmens zu investieren.
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