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IoT: Projekt forscht zu 6G-Campus-Netzwerken

Das Projekt 6G-CAMPUS hat zum Ziel, spezielle Komponenten und Architekturen für den Einsatz in 6G-Campus-Netzen zu untersuchen, zu entwickeln und erste „Proof of Concept“-Installationen zu realisieren.

Die Anforderungen an Campus-Netzwerke können deutlich von denen für den öffentlichen Mobilfunk abweichen. (Symbolbild: Chombosan / Fotolia)
Die Anforderungen an Campus-Netzwerke können deutlich von denen für den öffentlichen Mobilfunk abweichen. (Symbolbild: Chombosan / Fotolia)
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Therese Meitinger

Mit der sechsten Generation Mobilfunk (6G) sollen Unternehmen eigene Campus-Netzwerke zur Steuerung von Maschinen und Anlagen ohne großen Aufwand aufspannen können. Das kann auch für die Intralogistik interessant sein. Das Projekt „Effiziente und sichere 6G-Campusnetze in der Industrie dank KI-gestützter und JC&S Verfahren“ (6G-CAMPUS) hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Bedürfnisse deutscher und europäischer Nutzer in diesem Bereich mit einer angepassten 6G-Campus-Netztechnologie zu adressieren.  

Laut einer Pressemitteilung vom 15. März ist 6G-CAMPUS mit einem Gesamtvolumen von über sieben Millionen Euro zunächst auf drei Jahre angelegt. Gefördert wird das Projekt demnach durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund fünf Millionen Euro. Das Konsortium besteht aus großen Industriepartnern, kleinen und mittleren Unternehmen sowie akademischen Partnern: Konkret handelt es sich dabei um IHP – Leibniz Institut für innovative Mikroelektronik aus Frankfurt (Oder) und die Technische Universität Kaiserslautern sowie die Industriepartner NXP Semiconductors aus Hamburg, Giesecke+Devrient aus München, MECSware aus Ratingen, Merantix Labs sowie R3 Solutions aus Berlin und Trumpf Werkzeugmaschinen aus Ditzingen.

6G-Campus-Netzwerke mit flexibler Komplexität

Nicht-öffentliche zellulare Netze, sogenannte Campus-Netze, werden nach Überzeugung der Projektpartner ein wichtiges Einsatzgebiet für moderne Kommunikationstechnologien sein. Sie können in vielfältigen Szenarien eingesetzt werden und spielen beispielweise in der Intralogistik und der Vernetzung von Produktionsketten in der Industrie 4.0 eine wichtige Rolle. Die speziellen Netze haben laut den Kooperationspartnern ganz eigene Anforderungen und können so deutlich von denen des öffentlichen 6G-Netzes abweichen. Denn die Komplexität oder die benötigte Leistungsfähigkeit eines individuellen Campus-Netzes beispielsweise in Bezug auf Datenraten oder Signallaufzeit (Latenz) hängen stark von der jeweiligen Anwendung ab. Deshalb sei es sinnvoll, Architekturen für Campus-Netze zu entwerfen, die mit offenen Schnittstellen ausgestattet werden, flexibel in der Komplexität sind und trotzdem kompatibel ins 6G-Gesamtnetz integriert werden können, heißt es. 6G Mobilfunk Standards werden aktuell spezifiziert, erste kommerzielle Umsetzungen werden zum Ende dieses Jahrzehnts erwartet.

Das Projekt 6G-CAMPUS hat zum Ziel, spezielle Komponenten und Architekturen für den Einsatz in 6G-Campus-Netzen zu untersuchen, zu entwickeln und erste „Proof of Concept“-Installationen zu realisieren. Dabei sollen Konzepte aus dem Ansatz „Open-RAN „für die gesamte Ende-zu-Ende-Campus-Netz-Technologie adaptiert und erweitert werden. Der Ansatz werde insbesondere unter Aspekten der technologischen Souveränität und der besonderen Sicherheitsanforderungen in Campus-Netzen gestaltet, so die Projektpartner. Die im Projekt gewonnenen Ergebnisse sollen in entsprechende Standards einfließen.

Kern des Projektes ist laut der Pressemitteilung die Entwicklung, Implementierung und experimentelle Evaluierung einer 3GPP-kompatiblen 6G-Campus-Netz-Technologie („OpenXG“), die Ende-zu-Ende dem Prinzip der offenen Schnittstellen folgt. OpenXG umfasse einen erheblich reduzierten Funktionsumfang, der sich ganz auf den Bedarf von Campus-Netzen konzentriere, dadurch deutlich weniger komplex und aufwendig sei und zusätzliche Authentifizierungsfunktionen für die Endgeräte enthalte. Von großem Vorteil können im Industrieumfeld spezifische Zusatzfunktionen sein – wie präzise Lokalisierung, Radar-ähnliche Funktionen oder die Erstellung eines Digitalen Zwillings der technischen Einrichtungen sowie das Zusammenwirken mit bereits ausgebrachter WLAN-Infrastruktur.

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