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Interview mit Patrick Lepperhoff / Inverto: „Das Hochwasser trifft einen der deutschen Automobilcluster“

Die Flutkatastrophe hat zuletzt für Verheerung in mehreren Ortschaften in Bayern und Baden-Württemberg gesorgt und mehrere Menschenleben gefordert. Inwiefern auch Lieferketten betroffen sind, erklärt Patrick Lepperhoff, Principal bei Inverto und Leiter des Fachbereichs Supply Chain Management, im Interview mit LOGISTIK HEUTE.

Patrick Lepperhoff ist Principal bei Inverto und Leiter des Fachbereichs Supply Chain Management. (Bild: Inverto)
Patrick Lepperhoff ist Principal bei Inverto und Leiter des Fachbereichs Supply Chain Management. (Bild: Inverto)
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LOGISTIK HEUTE: An welchen Stellen sind Lieferketten besonders vom Hochwasser in Süddeutschland betroffen?

Patrick Lepperhoff: Entlang der Donau sind viele Landstriche unter Wasser, sodass vielerorts keine normale Logistik mehr möglich ist. Das gilt auch für die Binnenschifffahrt. Der Main-Donau-Kanal und der Neckar sind komplett gesperrt. Die Sperrung der Saar wird laut aktueller Informationen wohl am 5. Juni aufgehoben. Für den gesamten Niederrhein droht derweil Hochwasser, während die Pegelstände des Oberrheins wieder sinken. Im Mittelrhein sind einige Bereiche gesperrt.

Audi sah sich im Zuge des Hochwassers gezwungen, die Produktion bestimmter Modelle an seinem Stammwerk zeitweise auszusetzen. Welche Auswirkungen auf die Automotive-Lieferketten erwarten Sie generell?

Das Hochwasser trifft einen der deutschen Automobilcluster, die dort ansässigen betroffenen Unternehmen müssen die Produktion aussetzen. Darüber hinaus – so hören wir es jedenfalls von unseren Kunden aus der Branche – gibt es zurzeit keine nennenswerten Einschränkungen.

Wir empfehlen Kunden aus allen Branchen, auf Basis ihrer Frühwarnsysteme mögliche Risiken zu überprüfen, die Reichweite der Lagerbestände zu kontrollieren und Alternativquellen anzusprechen, um etwaige kurzfristige Lieferengpässe zu überbrücken.

Welche Branchen sind darüber hinaus betroffen?

Betroffen sind alle diejenigen, die die Binnenschifffahrt für Transporte nutzen und in Süddeutschland ansässig sind: Besonders hervorzuheben sind hier die Chemische Industrie, Kraftstoffproduzenten sowie der Handel mit Schüttgut.

Wie lange werden Effekte aus der Hochwassersituation im SCM noch spürbar sein?

Wenn das Wetter jetzt stabil bleibt und es keinen starken Regen mehr gibt, gehen wir von einer bis anderthalb Wochen aus. Insgesamt dürften die Folgen für Unternehmen, die nicht direkt vom Hochwasser getroffen sind, gering bleiben.

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