Interview: „Logistik verdient mehr Wertschätzung“

LOGISTIK HEUTE im Gespräch mit Frauke Heistermann, Sprecherin der Initiative "Die Wirtschaftsmacher".

Frauke Heistermann, Sprecherin der Initiative „Die Wirtschaftsmacher“. (Foto: Die Wirtschaftsmacher)
Frauke Heistermann, Sprecherin der Initiative „Die Wirtschaftsmacher“. (Foto: Die Wirtschaftsmacher)
Sandra Lehmann

Frauke Heistermann, Sprecherin der Initiative „Die Wirtschaftsmacher“, setzt sich mit der Kampagne „Logistikhelden“ dafür ein, dass Image des Wirtschaftszweigs zu verbessern. Warum ihr das Thema am Herzen liegt und was für 2020 geplant ist, hat Sie LOGISTIK HEUTE verraten.

LOGISTIK HEUTE: Frau Heistermann, warum engagieren Sie sich für die Initiative „Die Wirtschaftsmacher“ mit der Kampagne Logistikhelden?

Frauke Heistermann: In meiner unternehmerischen Praxis bin ich immer wieder mit dem Mangel an Kenntnis und Akzeptanz der Logistik in weiten Teilen der Gesellschaft konfrontiert worden. Gleichzeitig bin ich überzeugte und begeisterte Logistikerin und finde, dass Logistik viel mehr Wertschätzung durch die Öffentlichkeit verdient und hier oft zu wenig und auch falsch wahrgenommen wird. Kommunikation und Marketing sind schon immer ein Betätigungsfeld von mir gewesen, auch im Vorstand der BVL, wo ich bis 2019 Mitglied war. Aus dem Themenkreis Image der Logistik der BVL ist die Initiative „Die Wirtschaftsmacher“ geboren. Für mich ist es ein echter Meilenstein, dass wir die Initiative und die Kampagne Logistikhelden 2019 mit vereinten Kräften starten konnten, um uns gemeinsam mit vielen Unternehmen für eine bessere Wahrnehmung der Logistik einzusetzen.

Welche Ziele haben Sie sich im Rahmen der Initiative für 2020 gesteckt?

Unsere Initiative soll nachhaltig sein und so planen wir auch für 2020 und darüber hinaus. Wir setzen die Logistikhelden-Kampagne fort und knüpfen an die Erfolge des Startjahres an. In 2019 hatten wir über 60.000 Besuche mit 88.000 Seitenaufrufen auf der Landingpage. Die Zahl der Impressionen unserer Logistikheldenkampagne ist auf über 81 Millionen gestiegen. Die Werbeschilder an den Autobahnen haben potenziell rund 8,7 Millionen Menschen gesehen, mit den Presseartikeln haben wir rund 820 Nennungen mit einer Gesamtreichweite von 208 Millionen Kontakten erzielt. In 2020 wollen wir neben Aufmerksamkeit unseren Mitmachern mehr konkrete Vorteile für ihre eigene Markenarbeit und ihr Recruiting bieten. Dazu gibt es verschiedenen optionale Pakete: Sie können Unternehmensprofile, Insight Stories und Stellenanzeigen in einem eigenen Bereich der Landingpage buchen, eigene Logistikhelden shooten oder Lkw und Gebäude für die Außenwerbung mit ihrem individuellen Kampagnenmotiv gestalten lassen.

Was müsste aus Ihrer Sicht als erstes passieren, damit das Image in der Logistik sich bessert?

Im Moment passiert schon einiges, aber das ist noch nicht genug. Die Einstellung vieler Logistiker hat sich tatsächlich gewandelt. Über 100 Mitmacher aus Industrie, Handel, Logistik, Verbänden, Hochschulen und Medien beteiligen sich bereits an der Initiative. Wer hätte das vor ein paar Jahren gedacht? Aber es gibt auch noch immer sehr viele Unternehmen, die nicht die Notwendigkeit sehen, sich in einer gemeinsamen Aktion für mehr Wertschätzung der Logistik zu engagieren. Und gerade der gemeinsame Ansatz ist aus unserer Sicht wichtig. Wir müssen also zunächst auch intern in unserem Wirtschaftsbereich noch mehr Unternehmen überzeugen, dass es notwendig ist, aktiv zu werden und gegenüber der Öffentlichkeit verständlich und begeisternd über logistische Versorgungsaufgaben zu berichten.

Die Fragen stellte Sandra Lehmann.

Eine kompakte Version des Interviews finden Sie in Ausgabe 1-2/2020 von LOGISTIK HEUTE, die am 19. Februar erschienen ist.