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Instandhaltung: Deutsche Bahn schafft die Marke von 100.000 3D-gedruckten Ersatzteilen

Das 100.000ste Teil ist ein Getriebegehäuse für Rangierlokomotiven. Es zählt zum digitalen Warenlager, das die Deutsche Bahn kontinuierlich erweitert.

Getriebegehäuse: Im indirekten 3D-Druck gefertigt. (Foto: Deutsche Bahn/ Dominic Dupont)
Getriebegehäuse: Im indirekten 3D-Druck gefertigt. (Foto: Deutsche Bahn/ Dominic Dupont)
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Mit einem Getriebegehäuse für Rangierlokomotiven hat die Deutsche Bahn die Marke von 100.000 mit 3D-Druck-Technik produzierten Ersatzteilen erreicht. Das 100.000ste Teil sei mit knapp einem Kubikmeter Volumen und einem Gewicht von 570 Kilogramm das größte und zugleich schwerste 3D-Druck-Teil, das der Konzern nutzt, teilte die Deutsche Bahn am 20. Mai in Berlin mit. Das Ersatzteil ist nach Bahn-Angaben für den Betrieb der Rangierlok unverzichtbar – ohne das Getriebegehäuse steht das Fahrzeug still.

Auf dem herkömmlichen Beschaffungsweg wäre laut der Mitteilung das Teil vom Lok-Hersteller nur mit langen Lieferzeiten von durchschnittlich zehn Monaten erhältlich gewesen. Durch die Entscheidung für einen Nachbau mit 3D-Druck-Technik verkürze man die Lieferzeit auf zwei Monate, so die Deutsche Bahn. Das neue Getriebegehäuse wird im indirekten 3D-Druckverfahren mittels Binder-Jetting hergestellt. Dabei wird ein pulverförmiges Ausgangsmaterial mit einem flüssigen Bindemittel zu der Form verbunden, in die das Getriebegehäuse später gegossen wird.

Im digitalen Warenlager

Das Getriebegehäuse ist Teil des digitalen Warenlagers, das die Deutsche Bahn kontinuierlich ausbaut. In der Datenbank werden virtuelle technische Zeichnungen von Ersatzteilen gespeichert. Diese Teile können dann nach Unternehmensangaben bei Bedarf schnell und unkompliziert per Mausklick mit 3D-Druckern hergestellt werden. Dies spare Logistikfläche, Lagerkosten, verkürze Lieferzeiten und Logistikketten und schaffe damit Unabhängigkeit.

Kürzere Wege und kleinere physische Lager

Zudem sorge man für mehr Nachhaltigkeit: Kürzere Wege und kleinere physische Lager vermeiden der Deutschen Bahn zufolge CO2-Emmissionen und Ressourcenverschwendung durch überflüssige Bestände. Hinzu komme, dass der 3D-Druck an sich schon Ressourcen spart. Denn bei der Herstellung werde nur das tatsächlich benötigte Rohmaterial eingesetzt. Zusätzlich verlängere der 3D-Druck die Lebenszyklen der Fahrzeuge. Denn damit könne die Deutsche Bahn beim Hersteller nicht mehr erhältliche Bauteile fertigen, hieß es.

Daniela Gerd tom Markotten, Deutsche Bahn-Vorständin für Digitalisierung und Technik, sagte: „Der 3D-Druck transformiert die Instandhaltung. Er spart Zeit, Kosten und Ressourcen, weil wir durch ein ‚digitales Warenlager‘ Ersatzteile quasi auf Knopfdruck produzieren können und keine großen Lagerbestände benötigen. In Zeiten von weltweiten Lieferengpässen und Rohstoffmangel ist der 3D-Druck wichtiger denn je.“

Aktuell sind laut Deutscher Bahn etwa 1.000 virtuelle Modelle im Digitalen Warenlager gespeichert. Bis 2030 sollen rund 10.000 verschiedene Bauteile auf diese Art vorgehalten werden.

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