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Insolvenz: Weltbild-Logistiker geht in Regel-Insolvenz

Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter können sich nicht einigen.
Wie geht es weiter mit der Weltbild-Logistik? Der Logistikdienstleister geht nun in die Regel-Insolvenz. (Bild: Weltbild)
Wie geht es weiter mit der Weltbild-Logistik? Der Logistikdienstleister geht nun in die Regel-Insolvenz. (Bild: Weltbild)
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Der Sanierungsplan der Also Logistics Services GmbH, Logistikdienstleister der Augsburger Weltbild GmbH & Co. KG, ist endgültig gescheitert. Am 30. September lief die Frist zur Annahme des Plans durch die Arbeitnehmervertreter ab. Was bleibt, ist nun die Regel-Insolvenz und Schuldzuweisungen auf beiden Seiten.

Juli: Insolvenz in Eigenverwaltung

Wie LOGISTIK HEUTE berichtete, hatte die Also Logistics Services GmbH, ein Unternehmen der Schweizer Also AG, im Juli 2015 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Um den Logistikbetrieb in Augsburg zu retten, sollte ein umfassender Maßnahmenplan umgesetzt werden.

Die Eckpunkte sind:

  • Wechsel der Beschäftigten in den Logistik-Tarifvertrag
  • Entlassung von 300 Mitarbeitern (derzeit 450 Angestellte)
  • Änderung der Betriebsvereinbarungen (unter anderem bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld)
  • Umbau des Standorts für insgesamt circa 15 Millionen Euro (unter anderem mit Investitionen in Fördertechnik und IT)

Betriebsrat: Kein durchfinanziertes Konzept

Der Weltbild-Betriebsrat sieht die Sachlage anders, wie aus einem Schreiben an die Mitarbeiter vom 24. September 2015 hervorgeht: „Nach wie vor liegt dem Betriebsrat kein durchfinanziertes Fortführungskonzept vor. Das Konzept der Also beinhaltet eine Beteiligung am Verlust. Wie diese Beteiligung aussehen soll und wer neben Also noch für etwaige Verluste aufkommen soll, ist weiterhin unklar.” Außerdem seien Beschäftigungsgarantien für die verbleibenden 150 Mitarbeiter „nur völlig unverbindlich und abhängig vom Umsatz in Aussicht gestellt“ worden.

"Nicht an einer Einigung gelegen"

Der Logistikdienstleister sieht die Schuld am Scheitern des Sanierungsplans auf der anderen Seite des Verhandlungstischs. In einem Mitarbeiteraushang heißt es, dass den Arbeitnehmervertretern „nicht an einer Einigung gelegen“ ist. „Und das, obwohl wir angeboten haben, massiv in den Standort zu investieren und ihn in einen Also-Logistik-Hub zu verwandeln.“ Ab dem 1. Januar 2017 hätte der Standort ein reines Also-Lager werden sollen. Nun würden die Arbeitnehmervertreter – bestehend aus dem Betriebsrat und den Vertretern der Gewerkschaft Verdi – „sehenden Auges“ das Unternehmen „gegen die Wand“ fahren.

Weltbild übernimmt Verluste

Der Betrieb in Augsburg geht aber zunächst weiter – schließlich steht das Weihnachtsgeschäft an. Laut dem Blog der Gewerkschaft Verdi werden die auflaufenden Verluste (laut Also etwa eine Million Euro pro Monat) bis Ende Januar 2016 von der ebenfalls insolventen Verlagsgruppe Weltbild getragen – eventuell sogar darüber hinaus bis zum 30. Juni 2016.

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