Industrie 4.0: RWTH lanciert German-Emirati Institute

Das Institut soll die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern mit Blick auf Industrie 4.0-Technologien vorantreiben.

Das German-Emirati-Institute wurde mit einer symbolischen Banddurchtrennung eröffnet. (Foto: RWTH Aachen)
Das German-Emirati-Institute wurde mit einer symbolischen Banddurchtrennung eröffnet. (Foto: RWTH Aachen)
Therese Meitinger

Die RWTH Aachen siedelt zur Förderung des wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Austauschs zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und der Bundesrepublik Deutschland das neue German-Emirati Institute in Deutschland an. Das besagt eine Pressemitteilung vom 2. Juli. Die Kooperation geht demzufolge auf einen Austausch der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Kronprinz HH Mohamed bin Zayed Al Nahyan im Jahr 2019 zurück, bei dem eine Technologiezusammenarbeit insbesondere mit Blick auf Industrie 4.0 vereinbart wurde. Das neue Institut, welches als Projektträger agieren soll, heißt dementsprechend mit vollem Namen „German-Emirati Institute – Technologies 4.0“ (GEI) und hat seinen Sitz auf dem RWTH Aachen Campus.

Erster Schwerpunkt in der Luftfahrt

Insgesamt wurden laut der Pressemitteilung über 25 Projektvorhaben identifiziert, in denen die VAE und Deutschland zusammen Industrie 4.0-Projekte aufbauen und entwickeln können. Fördergelder erhalten demnach bereits vier Projekte im Bereich Emissionsfreie Synthetische Kraftstoffe, Intelligente Kabine für Flugzeuge, Recycling von Flugzeugteilen und verbesserte Cockpits für Flugzeuge und Autos. Damit liege ein erster Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit Industriepartnern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Forschungsfeld Luftfahrt, bei dem die RWTH mit ihren Partnerinnen FH Aachen University of Applied Sciences und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR bereits eine Zusammenarbeit am Forschungsflughafen Merzbrück auf den Weg gebracht habe, so die Mitteilung.

Beteiligt an den ersten GEI-Projekten seien unter anderem das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, die FH Aachen und die e.SAT GmbH, ein Entwickler und Hersteller von umweltfreundlichen, geräuscharmen Flugzeugen mit hybrid-elektrischen Antrieben.

„Wir freuen uns, dass wir uns durch die wissenschaftliche Expertise und wirtschaftliche Stärke beider Länder direkt zu Beginn auf wichtige Zukunftslösungen für die nachhaltige Luftfahrt konzentrieren können. Dadurch entwickeln wir das emissionsfreie Fliegen schneller weiter und bringen es so zur Marktreife“, erklärt Professor Frank Janser vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen.

Mariam bint Mohammed Saeed Hareb Almheiri, Staatsministerin für Ernährungs- und Wassersicherheit der Vereinigten Arabischen Emirate:

„Das German-Emirati Institute ist ein bedeutender Schritt in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Entwicklung neuer und fortschrittlicher Technologien, da es den Weg für gemeinsame Projekte aus dem Bereich Industrie 4.0 ebnet, die den beiden Ländern bei der Erreichung ihrer strategischen Ziele helfen werden, ihre Wirtschaft zu diversifizieren und zum zukünftigen Wohlstand ihrer Bevölkerung beizutragen.“