Ein Pilotprojekt am Audi-Standort Neckarsulm kontrolliert mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Qualität von Schweißpunkten in der Serienproduktion, so eine Pressemitteilung vom 15. Dezember. Die Lösung soll demnach im Rahmen der Industrial Cloud des Volkswagen- Konzerns sowie gemeinsam mit Siemens und Amazon Web Services vorangetrieben und an weiteren Standorten ausgerollt werden.
Rund 5.300 Schweißpunkte sind der Mitteilung zufolge nötig, um die Karosserieteile eines „Audi A6“ miteinander zu verbinden. Bislang überwachen Mitarbeiter in der Fertigung die Qualität der Prozesse beim sogenannten Widerstandspunktschweißen (WPS) stichprobenartig manuell mithilfe von Ultraschall. Experten aus den Bereichen Fertigung, Innovationsmanagement, Digitalisierungsplanung und IT erproben nach Unternehmensangaben am Standort Neckarsulm einen digitaleren Ansatz: Im Rahmen des Pilotprojekts „WPS Analytics“ nutzt das Team um Mathias Mayer und Andreas Rieker laut Audi Künstliche Intelligenz (KI), um Qualitätsauffälligkeiten automatisiert und in Echtzeit zu erkennen.
Michael Haeffner, Leiter Delivery Management Digitalisierung Produktion / Logistik, sagt:
„Als Pilotwerk für digitale Produktion und Logistik im Volkswagen Konzern haben wir das Ziel, digitale Lösungen für die Fahrzeugfertigung bis zum Serieneinsatz zu testen und zu entwickeln. Mit dem Einsatz der KI erproben wir hier eine wichtige Schlüsseltechnologie, die Audi und den Standort fit für die Zukunft macht.“
Algorithmus soll 100 Prozent der Schweißpunkte bewerten
Der zugrundeliegende Algorithmus, dessen grafische Benutzeroberfläche (Dashboard) und eine Anwendung für tiefergehende Qualitätsanalysen werden aktuell im Karosseriebau des Audi A6/A7 am Standort Neckarsulm pilotiert, wie Audi sagt. Ziel des Projekts sei, dass der Algorithmus zukünftig an die 100 Prozent der gesetzten Schweißpunkte im Karosseriebau bewerte, heißt es. Künftig könnten die Schweißprozesse automatisiert gesteuert und kontinuierlich optimiert werden.
Mathias Mayer arbeitet seit fünf Jahren am Einsatz von KI in der Audi Produktion und sieht die Nutzung von „WPS Analytics“ als Chance:
„Der Algorithmus dient als Blaupause für weitere Anwendungen in der vernetzten Fertigung. Darüber hinaus können bestehende digitale Lösungen weiterentwickelt werden, wie zum Beispiel bei der vorausschauenden Instandhaltung ‚Predictive Maintenance‘.“
Der Anwendungsfall soll federführend von Audi im Rahmen der Industrial Cloud des Volkswagen Konzerns vorangetrieben werden. Mit dieser führt der Konzern nach Eigenangaben Produktionsdaten aus seinen weltweiten Fabriken in einer leistungsstarken digitalen Plattform zusammen. Jeder angeschlossene Standort könne Anwendungen für seine Maschinen, Werkzeuge und Anlagen direkt aus der Industrial Cloud beziehen und damit effizienter produzieren (App-Store-Ansatz), heißt es. Wenn der Einsatz von Algorithmus und Dashboard von „WPS Analytics“ in Neckarsulm erfolgreich abgeschlossen ist, soll ein Roll-out auf zahlreiche Werke im Konzern erfolgen.
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