Immobilienstudie: Teure Umschlagsplätze

Umschlaghallen kosten im Unterhalt deutlich mehr als Lager.
Die Umschlaghalle von Lidl in Hartheim am Rhein. Die Studie „Logistik-Oscar“ zeigt, dass solche Logistikimmobilien teurer im Unterhalt sind als reine Lager. (Foto: Lidl)
Die Umschlaghalle von Lidl in Hartheim am Rhein. Die Studie „Logistik-Oscar“ zeigt, dass solche Logistikimmobilien teurer im Unterhalt sind als reine Lager. (Foto: Lidl)
László Dobos

Die durchschnittlich zu zahlenden Nebenkosten sind für Umschlagimmobilien deutlich höher als für reine Lager. Zu diesem Ergebnis kommt der „Logistik-Oscar“, eine gemeinsame Studie der Berliner Unternehmensberatung Neumann & Partner Creis Real Estate Solution und des Immobilienunternehmens Jones Lang LaSalle GmbH aus Frankfurt. Die Unternehmen analysierten die Betriebs- und Nebenkosten von 255 Logistikimmobilien mit einer Gesamtfläche von 5,5 Millionen Quadratmetern. Mehr als zwei Drittel waren klassische Lagerobjekte, ein Drittel Umschlagimmobilien.

Umschlaghallen verschlingen mehr Energie

Die Nutzer von Umschlaghallen mussten wesentlich mehr Geld für Strom und Heizung ausgeben als Nutzer von Lagerhallen. Dies gilt sowohl für gemietete als auch für eigens genutzte Objekte. Der Leiter von Industrial Agency Deutschland bei Jones Lang La Salle, Frank Weber, sagt dazu: „Ein Großteil des Kostenunterschieds lässt sich durch die Häufigkeit des Warenumschlags erklären. Ein intensiverer Betrieb der Ladetore hat einen höheren Stromverbrauch und höhere Heizkosten zur Folge.“

Deutliche Unterschiede

Die Mieter von Umschlagimmobilien zahlen durchschnittlich 1,71 Euro pro Quadratmeter und Monat an Nebenkosten. Bei Mietern von Lagern sind das nur 1,19 Euro. Nutzer von eigenen Umschlaghallen zahlen im Schnitt 2,87 Euro pro Quadratmeter und Monat für den Unterhalt der Immobilie. Nutzer von eigenen Lagern zahlen hingegen nur 1,58 Euro. Bei eigens genutzten Umschlaghallen ist neben Strom und Heizung auch der Winterdienst wesentlich kostspieliger als bei eigens genutzten Lagern.

Andere Städte, andere Kosten

Ein Faktor der Nebenkosten, nämlich die öffentlichen Abgaben, hängt hingegen von der Region ab. Deutschlandweit liegt der Hebesatz der Grundsteuer B bei den meisten Gemeinden zwischen 300 und 400 Prozent. In den fünf begehrten Großstädten liegen sie darüber. Am höchsten ist er in Berlin mit 800 Prozent. Auf niedrigerem Niveau bewegen sich die Werte in Düsseldorf (440 Prozent) Frankfurt (500 Prozent), München (535 Prozent) und Hamburg (540 Prozent).