Humanitäre Logistik: Deutsche Bahn und DB Schenker versorgen Ukraine mit Hilfsgütern

Die beiden Unternehmen haben einen Hilfskorridor über Straße und Schiene errichtet, um unter anderem Lebensmittel und Trinkwasser in das Krisengebiet zu transportieren.

Bringen Hilfsgüter in die Ukraine: Deutsche Bahn und DB Schenker. (Symbolbild: Deutsche Bahn)
Bringen Hilfsgüter in die Ukraine: Deutsche Bahn und DB Schenker. (Symbolbild: Deutsche Bahn)
Sandra Lehmann
(erschienen bei Transport von Nadine Bradl)

Die Deutsche Bahn hat ein Logistiknetzwerk auf Straße und Schiene aufgebaut, um Hilfsgüter von Deutschland direkt in die Ukraine zu befördern. Damit werden per Lastwagen und Güterzug Tausende Tonnen Lebensmittel, Trinkwasser und Sanitärartikel direkt in das Land gebracht, teilt die Deutsche Bahn mit. Die Logistikteams von DB Cargo, DB Schenker und der DB Transa-Spedition arbeiten Hand in Hand: Spenden werden in Deutschland per Lkw gesammelt, in Container verpackt und schließlich per Güterzug im europäischen Bahnnetzwerk der DB Cargo über die Grenze in die Ukraine gefahren. Möglich werde dies dank einer Kooperation der polnischen Tochter der DB Cargo mit der ukrainischen Eisenbahn sowie den DB Schenker-Teams vor Ort in Polen.

Sammelstellen für Hilfsgüter
 
Das Logistiknetzwerk kann auch Einzelspenden aufnehmen, heißt es in der Pressemitteilung. In den nächsten Tagen werden dafür an verschiedenen Schenker-Niederlassungen in Deutschland Sammelstellen für die Annahme von humanitäre Hilfsgütern eröffnet, die in der Ukraine derzeit besonders benötigt werden. Unterstützt von Helfern des Technischen Hilfswerks (THW) werden die Artikel vorsortiert und professionell in Container verpackt – die DB informiert, sobald die letzten Detailfragen zu Öffnungszeiten und Örtlichkeiten geklärt sind.

Noch Platz für Großspender

Bereits seit dem 2. März rollen die ersten Lkw-Ladungen mit Trockennahrung und Hygieneartikeln von Großhändlern und Lebensmittelfirmen aus Mannheim und dem Rhein-Main-Gebiet in Lkw in Richtung Ukraine. Weitere Transporte werden derzeit zusammengestellt und dann per Containerzug ihre Reise aufnehmen. Dieses Güternetzwerk ist noch aufnahmefähig – insbesondere Großspender können sich bei unten genannter Hotline melden. DB Schenker und DB Cargo haben dazu ad hoc ein Vertriebsteam zusammengestellt.

„Kolleginnen und Kollegen berichten uns, dass Straßeninfrastruktur und Grenzübergänge zwischen Polen und der Ukraine völlig überlastet sind, auch fehlt es an Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern, die in die Ukraine fahren. Güterzüge kommen aber durch, ein einzelner Zug kann bis zu 52 Container transportieren und so dringend nötige Hilfsgüter in noch funktionierende Terminals im Osten und Westen der Ukraine bringen“, sagt Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn und Chefin der DB Cargo AG: „Nie war ein Güterzug mit mehr Solidarität und Liebe unterwegs – wir werden die notleidenden Menschen in der Ukraine nicht allein lassen.“

Jochen Thewes, Vorstandsvorsitzender von DB Schenker: „Jetzt ist die Zeit, nicht viel zu reden, sondern zu handeln. Bei DB Schenker verstehen wir uns als eine globale Familie. Wenn jemand aus dieser Familie Hilfe benötigt, dann sind wir da. Unser starkes europäisches Logistiknetzwerk hilft uns dabei, die Ukraine jetzt schnell und unkompliziert mit Hilfsgütern zu versorgen. Auf Schiene und Straße und in unseren Lagern senden wir ein Signal: Logistik, Frieden und Freiheit kennen keine Grenzen.“

Die DB hat für die Schienenbrücke in die Ukraine eine Hotline eingerichtet. Hier kann insbesondere für Firmen und Großspenden Fracht angemeldet und die Abholung koordiniert werden. Der Transport ist für Spender kostenlos. Die Hotline (030-7202206409) ist werktags von 8 bis 20 Uhr besetzt.