HANNOVER MESSE 2023: Siemens und Freyr planen Batteriezellen-Gigafactory im Industrial Metaverse
Siemens und der norwegische Batteriezellenhersteller Freyr haben am 17. April auf der HANNOVER MESSE eine strategische Partnerschaft bekannt gegeben. Siemens wird demnach zum bevorzugten Lieferanten von FREYR in der Automatisierungs- und Digitalisierungstechnologie. Das soll Freyr ermöglichen, die Produktion zu skalieren und die Anlagen- und Energieeffizienz zu optimieren.
Freyr plant, seine geplanten Gigafactories für Eletrofahrzeug-Batterien in Norwegen und den USA mit dem „Industrial Operations X Portfolio“ von Siemens auszustatten. Industrial Operations X bietet Siemens zufolge eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen für Industriebetriebe, um Operational Technology (OT) mit integrierter Informationstechnologie (IT) zu kombinieren.
Siemens und Freyr kündigten an, ihre Kräfte entlang des gesamten Batteriedesign- und Fertigungsprozesses zu bündeln: von Produktionsdesign, Produktdesign bis hin zur Automatisierung des gesamten Produktionsprozesses. Siemens will eine breite Palette von Lösungen aus dem Xcelerator-Portfolio von Siemens anbieten, darunter Product Lifecycle Management (PLM), Manufacturing Execution Systems (MES), Industrial Edge Computing und Tools für IT/OT-Konnektivität.
„Wir freuen uns darauf, die weltweit führende Automatisierungs- und Digitalisierungskompetenz von Siemens in Verbindung mit den einzigartigen Fähigkeiten von AWS und Nvidia in unseren Batteriedesign- und Fertigungsprozessen zu nutzen, um die wachsende globale Batterienachfrage zu befriedigen. KI oder digital verbesserte elektrochemische Zelldesign- und Fertigungsprozesse sind die nächsten Grenzen in der Batterieproduktion, und dies ist ein grundlegender Schritt in diese Richtung", sagte Tom Einar Jensen, Mitbegründer und CEO von Freyr.
Mit dieser strategischen Vereinbarung baue Siemens seine Präsenz in der Batterieindustrie weiter aus. Siemens hatte zuvor mehrere Partnerschaften mit Unternehmen aus dem Segment unterzeichnet.
„Schnelligkeit, Skalierbarkeit, Nachhaltigkeit – das ist es, was Batteriehersteller brauchen. Und das bekommen unsere Kunden bei Siemens besser als anderswo“, sagte Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries. „Mit dieser Partnerschaft unterstreichen wir unseren Anspruch, der wichtigste Partner für Batteriehersteller weltweit zu sein.“
Digitaler Zwilling des gesamten Produktionsprozesses
Im Rahmen ihrer strategischen Partnerschaft haben Siemens und NVIDIA für die Hannover Messe einen Showcase entwickelt, das das transformative Potenzial des industriellen Metaversums aufzeigen soll. Anhand eines Cloud-basierten digitalen Zwillings der Freyr-Fabriken, der mit AWS IoT „TwinMaker“ erstellt und in einer benutzerdefinierten Siemens-Anwendung auf Basis der NVIDIA „Omniverse“-Plattform entwickelt wurde, soll der Showcase zeigen, wie Unternehmen wie Freyr mit dem umfassenden digitalen Zwilling des Produkts interagieren können. Das Modell integriert laut Siemens Produktions- und Service-Lebenszyklen in einer immersiven High-Fidelity-Umgebung. Das Modell integriert demnach Betriebsdaten aus der Fabrik, 3D-Definitionen von Gebäuden, Anlagen, Maschinen und Geräten, Informationen zur menschlichen Ergonomie und Sicherheit, detaillierte Produktionsprozesse, Roboter und fahrerlose Transportfahrzeuge sowie Simulationen von Produkten und Produktion. Damit sollen die Möglichkeiten einer möglichen Integrationen zwischen den Plattformen Siemens Xcelerator und NVIDIA Omniverse hervorgehoben werden.
„Durch die Kombination der Erfahrung von Siemens in den Bereichen industrielle Automatisierung und digitale Zwillingstechnologien mit NVIDIA AI Computing und Omniverse können Unternehmen wie Freyr die Vorteile des industriellen Metaversums voll ausschöpfen“, sagte Rev Lebaredian, Vice President of Omniverse and Simulation Technology bei NVIDIA. „Mit den neuen Verbindungen zwischen den Siemens Xcelerator und NVIDIA Omniverse-Plattformen werden Hersteller neue Möglichkeiten der Digitalisierung und KI-gestützten Automatisierung erreichen und ihre Effizienz, Agilität und Innovation steigern.“
„Durch die Zusammenarbeit erleichtern Siemens und AWS-Industriekunden die Nutzung von Siemens Xcelerator und den branchenführenden Cloud-Services von AWS wie AWS IoT TwinMaker, um neue Einblicke in die Fertigung, Automatisierung und vernetzte Services zu liefern“, sagte Bill Vass, Vice President of Engineering bei AWS. „Während wir neue Wege finden, um die Cloud- und Virtualisierungstechnologie zu nutzen, um reale Probleme wie die Batterieproduktion von Elektrofahrzeugen zu lösen, wird die Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen wie Siemens Unternehmen jeder Größe dabei helfen, industrielle Komplexität in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.“
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