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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Abend des 16. April die HANNOVER MESSE für eröffnet erklärt. In der Eröffnungsgala, die traditionell am Vorabend der Industriemesse stattfindet, sprach sich Scholz für eine verstärkte Zusammenarbeit Deutschlands mit Indonesien aus. Indonesien ist das diesjährige Partnerland der HANNOVER MESSE. Um einseitige regionale Abhängigkeiten beispielsweise in den Lieferketten zu vermeiden, gelte es, künftig eine Strategie des De-Riskings zu verfolgen und die Kooperation mit demokratischen Partnerländern auszubauen, so Scholz. Er kündigte an, auch die Bemühungen um ein Freihandelsabkommen mit den MERCOSUR-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) verstärkt voranzutreiben.
Auch der indonesische Staatspräsident Joko Widodo, der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und ZVEI-Präsident Gunther Kegel hielten Reden. Während Widodo die Geschwindigkeit der Industrialisierungs- und Digitalisierungsinitiativen Indonesiens unterstrich, forderte Kegel Scholz dazu auf, bei dem gemeinsamen Kampf um eine klimaneutrale Produktion den Unternehmen mehr Gestaltungsspielräume einzuräumen.
„Es muss Schluss sein mit dem deutschen Regulierungswahn, der dem Klima nicht hilft und viele kleine und mittlere Unternehmen überfordert“, so Kegel.
Ministerpräsident Weil verwies auf die coronabedingt herausfordernden Jahre für die HANNOVER MESSE – und zeigte sich zuversichtlich, dass 2023 die Rückkehr zum alten Stellenwert gelingen werde. Die Industriemesse dauert in diesem Jahr von 17. bis 21. April. Übergreifende Themen sind dabei die CO2-neutrale Produktion, künstliche Intelligenz, Wasserstofftechnologien, Energiemanagement und Industrie 4.0. Unter dem Leitthema „Industrial Transformation – Making the Difference“ zeigen der Deutschen Messe zufolge in der Leinestadt mehr als 4.000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft Anwendungen, die die Produktion und Energieversorgung der Zukunft adressieren.
Das Unternehmen Bosch Rexroth wurde im Rahmen der feierlichen Eröffnung mit dem HERMES AWARD 2023 ausgezeichnet, dem Technologiepreis der HANNOVER MESSE. Die Übergabe erfolgte durch Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, hatte dabei ein Produkt für den dynamischen Robotikmarkt ausgewählt: Bei dem prämierten Projekt „Smart Flex Effector“ handelt es sich um ein sensorgestütztes Ausgleichsmodul (Endeffektor) für Roboter mit unabhängiger, präziser Kinematik in sechs Freiheitsgraden. Es kann bei Handlings- oder Fügeprozessen mit engen Toleranzen in der Automatisierungstechnik oder Robotik mit Lasten bis sechs Kilogramm eingesetzt werden. Die Position von Werkstücken oder Handling-Objekten kann von Robotern mit Smart Flex Effector ertastet werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, da es als Zusatzgerät für unterschiedliche Roboter auch für die Mensch-Roboter-Kollaboration geeignet ist.
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