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Welche Konsequenzen Handelsbeschränkungen für den Welthandel haben, zeigt die aktuelle Ukraine-Krise (LOGISTIK HEUTE berichtete). Weltweit verursachen Verzögerungen beim Im- oder Export von Waren durch Wartezeiten an Grenzen, mangelnde Infrastruktur und Korruption Milliardenverluste. Das geht aus der Studie „Enabling Trade: From Valuation to Action“ der internationalen Managementberatung Bain & Company in Zusammenarbeit mit dem World Economic Forum hervor.

Demnach könnte die Beseitigung von Hemmnissen in internationalen Lieferketten weltweit ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von knapp fünf Prozent bewirken. Dies entspricht dem Sechsfachen dessen, was die Abschaffung sämtlicher Zölle generieren würde. In Südostasien wäre durch nahtlos funktionierende Lieferketten ein Wachstumsplus von acht Prozent, in Afrika sogar von zwölf Prozent möglich.

Für die Landwirtschaft und die Automobilindustrie hat Bain beispielhaft analysiert, was geringere Handelshürden bewirken könnten: Könnte ein Autobauer zwischen Fabrik und Händler nur einen Tag Zeit einsparen, wäre dies gleichbedeutend mit einer Zollsenkung um zwei Prozent. Kämen Feldfrüchte einen Tag schneller in die Geschäfte, entspräche das einer Zollsenkung um 1,1 Prozent.

(akw)