Handel: Ladengeschäfte trotz Öffnungsstrategien nur mäßig besucht

Laut einer Erhebung des IFH Köln hat eine stärkere Frequentierung des stationären Handels noch nicht wieder eingesetzt.

Trotz Hygienekonzepten ist der Run auf die Geschäfte laut dem IFH Köln nach dem dritten Lockdown ausgeblieben. (Foto: Kasto/Adobe Stock)
Trotz Hygienekonzepten ist der Run auf die Geschäfte laut dem IFH Köln nach dem dritten Lockdown ausgeblieben. (Foto: Kasto/Adobe Stock)
Sandra Lehmann

Auch mit weitreichenden Öffnungsschritten im stationären Handel ist der erwartete Ansturm auf die Geschäfte in deutschen Innenstädten ausgeblieben. Das ist das Fazit des aktuellen „Corona Consumer Check“ des IFH Köln, der am 3. August veröffentlicht wurde. Die Lust, endlich wieder ein Geschäft zu besuchen, ist demnach zwar bei knapp der Hälfte der Konsumenten vorhanden, aber die Furcht vor unzureichenden Hygiene- und Abstandsregeln sowie die Angst vor einer Infektion seien aktuell noch zu große Besucherbarrieren. Hinzu käme, dass sich immer mehr Konsumenten in der Pandemie ans Onlineshopping gewöhnt hätten.

Immer mehr Menschen suchen seltener Geschäfte auf

Im direkten Vergleich der Besuche des stationären Handels im Laufe der Pandemie werde deutlich, dass auch Wochen nach dem dritten Lockdown die Frequenzen im Juli 2021 nicht wieder angestiegen sind. Zwar nehmen die täglichen oder zweitäglichen Besuche laut dem IFH leicht zu – mehrmalige wöchentliche Besuche gehen dagegen im Vergleich zu November vergangenen Jahres um neun Prozentpunkte zurück. Auch steige die Zahl derer, die stationäre Läden seltener oder gar nicht aufsuchen stetig.

Insbesondere jüngere Konsumenten zwischen 18 und 29 Jahren wollen auch zukünftig weniger stationär einkaufen als vor der Pandemie (47 Prozent), wie der Corona Consumer Check zeigt. Im Gesamtschnitt der Bevölkerung sei der bewusste Wechsel vom stationären Kauf hin zum Onlinekanal mit 33 Prozent noch etwas weniger stark ausgeprägt. Ebenfalls rund ein Drittel sind sich noch unschlüssig und ein weiteres Drittel gibt an, dass die Pandemie ihr Onlineeinkaufsverhalten nicht nachhaltig ändern wird.

Hygienekonzepte überzeugen

Eine Mehrheit von 60 Prozent der Befragten sei allerdings mit den Hygienekonzepten im stationären Handel zufrieden und rund jeder Zweite habe auch Lust, stationär einzukaufen. Dagegen sind 21 Prozent eher ängstlich und fühlten sich nicht sicher beim stationären Einkauf; 38 Prozent meiden Geschäfte aufgrund zu großer Menschenmassen in den Innenstädten, heißt es in der IFH-Studie.