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Handel: Geopolitische Unsicherheiten lassen Unternehmen Lieferketten restrukturieren

Eine Studie von DP World und Economist Impact untersucht unter anderem die Rolle „blockfreier Staaten“ als Vermittler bei der Abmilderung von Handelsrisiken.

Länder wie Vietnam, Mexiko, Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Brasilien, die als „blockfrei“ gelten, entwickeln sich der Studie zufolge zu wichtigen Handelsdrehscheiben. (Symbolbild: kamonrat / stock.adobe.com)
Länder wie Vietnam, Mexiko, Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Brasilien, die als „blockfrei“ gelten, entwickeln sich der Studie zufolge zu wichtigen Handelsdrehscheiben. (Symbolbild: kamonrat / stock.adobe.com)
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Drei Viertel der Unternehmen weltweit überarbeiten ihre Lieferketten, indem sie mit mehr statt mit weniger Lieferanten zusammenarbeiten, um die Risiken in einem zunehmend fragmentierten globalen Umfeld zu mindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine auf dem Weltwirtschaftsforum vorgestellte Studie von Economist Impact und DP World. Sie unterstreicht diesen strategischen Schwenk, der durch die geopolitische Unsicherheit angetrieben wird, die durch die „America First"-Politik der neuen US-Regierung noch zunehmen dürfte, so eine Pressemitteilung vom 21. Januar.

Die fünfte jährliche Studie „Trade in Transition“ befragte demnach mehr als 3.500 Führungskräfte der Lieferkette in aller Welt. Die Ergebnisse zeigten, dass Unternehmen gezwungen seien, sich schnell an den zunehmenden Protektionismus und die sich verändernden geopolitischen Allianzen anzupassen, so die Studienautoren.

Länder wie Vietnam, Mexiko, Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Brasilien, die als „blockfrei“ gelten, entwickeln sich der Studie zufolge zu wichtigen Handelsdrehscheiben. 71 Prozent der befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass diese Länder Handelsrisiken mindern, während 69 Prozent sie als entscheidend für die Behebung von Lücken ansehen, die durch globale Konflikte entstanden sind.

Friendshoring gewinnt an Bedeutung

Rund 40 Prozent der Unternehmen verstärken ihre Beschaffung in den USA und weitere 32 Prozent setzen auf duale Lieferketten, um geopolitische Risiken abzufedern. Friendshoring – die Verlagerung von Lieferketten in politisch gleichgesinnte Länder – ergänzt diese Strategien, wobei etwa 34 Prozent der Unternehmen diesen Ansatz verfolgen, um Spannungen zwischen globalen Mächten zu bewältigen.

Wirtschaftliche Herausforderungen haben der Studie zufolge nach wie vor Priorität, wobei 33 Prozent der Führungskräfte die anhaltende Inflation und die hohen Zinssätze als Hauptsorgen nennen. Durch die Nutzung neutraler Knotenpunkte, die Diversifizierung von Zulieferern und die Einführung fortschrittlicher Technologien wie KI sind Unternehmen besser in der Lage, diese Ära wirtschaftlicher und geopolitischer Komplexität zu bewältigen.

Bei der Vorstellung des Berichts auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos sagte Sultan Ahmed bin Sulayem, Vorsitzender und Geschäftsführer von DP World Group, am 21. Januar.

„Der Welthandel ist heute komplexer denn je und erfordert Flexibilität, Widerstandsfähigkeit und Innovation.“

John Ferguson, globaler Leiter, New Globalisation, Economist Impact, fügte hinzu:

„Im Jahr 2025 und in absehbarer Zukunft wird der Welthandel von drei Kräften geprägt sein: geopolitische Veränderungen, Klimawandel und eine neue Welle von KI und Automatisierung. Dennoch ziehen sich die Unternehmen nicht aus dem internationalen Handel zurück, sondern stellen sich der Herausforderung. Unternehmen, die agil und kosteneffizient bleiben, werden im Vorteil sein. Unternehmen, die Risikomanagement mit KI-Experimenten und Offenheit kombinieren, werden am besten in der Lage sein, in diesem neuen Kapitel der Globalisierung zu gewinnen."

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