Häfen: Hamburg auf Vorjahresniveau

Umschlag leidet laut Hafenbetreibern unter verzögerter Elbvertiefung.
(Foto: HHM / Peter Glaubitt)
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Redaktion (allg.)

Beim Seegüterumschlag erwirtschaftete der Hafen im Jahr 2017 ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. Jetzt hofft der Hafenbetreiber mit der bevorstehenden Fahrrinnenanpassung der Elbe wieder zu wachsen. Im Jahr 2017 durchliefen insgesamt 136,5 Millionen Tonnen Seegüter den Hamburger Hafen. Das ist gut ein Prozent weniger als noch 2016. Damals meldete Hamburg einen Jahresumschlag von 138,2 Millionen Tonnen. Der Massengutumschlag erreichte mit 44,7 Millionen Tonnen ein Ergebnis, das sich ebenfalls etwa auf auf Vorjahresniveau bewegt. Der Umschlag von konventionellem Stückgut fiel mit 1,4 Millionen Tonnen um 6,0 Prozent schwächer aus als im Vorjahr, ein Verlust den der Hafenbetreiber mit dem dem Ende der Betriebstätigkeit des Buss Hansa Terminals begründet. Das containerisierte Stückgut ging um ein Prozent auf 8,8 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) zurück.

Kein Platz für Leergut

Laut Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing, litt der Containerumschlag unter den rückläufigen Zahlen beim Umschlag von Leercontainern. Diesen führt er auf die bisher nicht realisierte Fahrrinnenanpassung der Elbe zurück. Nach Einschätzung von Hafen Hamburg Marketing nutzen Reeder auf ihren besonders großen Containerschiffen wegen der für Hamburg geltenden Restriktionen auf der Elbe und der engen Tidezeitfenster den vorhandenen Transportraum vorrangig für die Mitnahme beladener Boxen.

Warten auf die Elbvertiefung

„Nach einer realisierten Fahrrinnenanpassung können wir in Hamburg deutlich mehr Container und Massengut umschlagen. Terminals und Hafenanlagen sind für Wachstum gut vorbereitet. Mehr Tiefgang auf der Elbe und eine Erleichterung im Begegnungsverkehr durch Einrichten der Begegnungsbox im Elbabschnitt vor Hamburg werden eine effizientere Ausnutzung der Laderaumkapazitäten ermöglichen und vereinfachen entscheidend die Begegnung besonders großer Schiffe“, ist sich HHM-Vorstandskollege Ingo Egloff sicher.

Stellkapazität verdreifacht

Die Marketingorganisation des Hamburger Hafens wies auch darauf hin, dass die durchschnittliche Containerschiffsgröße weiter zunahm. Seit den ersten Anläufen im Jahr 2015 hat sich die Anzahl der Einheiten mit mehr als 18.000 TEU Stellplatzkapazität im Hafen verdreifacht. Im Jahr 2017 wurden in Hamburg allein 102 Anläufe von Großcontainerschiffen in dem Größensegment 18.000 bis 20.000+ TEU gezählt. Das ist ein Plus von 52,2 Prozent. Im März wird mit der „CMA CGM Antoine de Saint Exupery“, die über eine Stellplatzkapazität von 20.776 TEU verfügt, das bisher größte Containerschiff erstmals in Hamburg erwartet. (ha/sln)