GVZ: Letzte Bauetappe der Schienenanbindung des JadeWeserPort startet

Die Strecke soll bis Ende 2022 elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut werden.

Im Tiefwasserhafen JadeWeserPort in Wilhelmshaven werden Container umgeschlagen. (Foto: Eurogate)
Im Tiefwasserhafen JadeWeserPort in Wilhelmshaven werden Container umgeschlagen. (Foto: Eurogate)

Wie die Deutsche Bahn AG (DB) am 28. Februar vermeldete, hat am selben Tag die letzte Bauetappe des Ausbaus der Bahnstrecke zu Deutschlands Tiefwasserhafen JadeWeserPort begonnen. Den Auftakt gaben laut Pressemeldung Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Ronald Pofalla, Konzernvorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG, sowie Dr. Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung im Rahmen eines feierlichen Spatenstichs. Bis Ende 2022 soll die Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven Hauptbahnhof komplett zweigleisig und elektrifiziert sein, heißt es in der Mitteilung.

„Mit dem heutigen Spatenstich für den Bereich Oldenburg – Rastede sind alle Ausbauabschnitte zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven im Bau. Wir gehen davon aus, dass die DB Netz AG die Arbeiten nun pünktlich fertigstellt und wir schon Ende 2022 den elektrischen Betrieb auf der Gesamtstrecke aufnehmen können. Dies macht den Verkehrsträger Schiene attraktiver und schont das Klima. Im Deutschlandtakt ist vorgesehen, dass moderne Elektrotriebwagen alle 30 Minuten mit einem Tempo von bis zu 120 km/h zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven verkehren. Getreu unserem Motto „öfter – schneller – überall“ bringen wir so den Deutschlandtakt in die Region zwischen Hunte und Jade. Vom Taktknoten im Oldenburger Hauptbahnhof geht es dann jeweils zur vollen und halben Stunde in alle Richtungen. Die Bahn schafft Verbindungen, nicht nur zwischen den Regionen, sondern auch in der Stadt Oldenburg: Denn der vielbefahrene Bahnübergang „Alexanderstraße“ wird durch eine Eisenbahnbrücke ersetzt, die sich durch eine Absenkung der Straße bei gleichzeitiger Anhebung der Eisenbahn optimal in das städtebauliche Umfeld einfügt“, sagt Staatsekretär Ferlemann.

Die Schienenstrecke zum JadeWeserPort

Staatssekretär Lindner bezeichnete die geplante Verbesserung der Bahnanbindung als Segen für Wilhelmshaven und den JadeWeserPort: „Im internationalen Wettbewerb der großen Seehäfen ist eine elektrifizierte Schienenanbindung in das Hinterland ein wesentlicher Vorteil, insbesondere da künftig ein durchgehendes zweites Gleis die Flexibilität erhöhen wird. Somit können die Züge von und zum JadeWeserPort rund um die Uhr fahren. Davon profitiert der Güter- genauso wie der Personenverkehr.“

Die knapp 70 Kilometer lange Strecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven werde für den Schienen-Güterverkehr zum JadeWeserPort überwiegend zweigleisig ausgebaut und komplett elektrifiziert. Der JadeWeserPort ist laut DB Deutschlands einziger Containerhafen, der für die neueste Generation von Containerschiffen rund um die Uhr angesteuert werden kann. Für den umweltfreundlichen Weitertransport der Güter im europäischen Raum sei die leistungsfähige Schienenanbindung des Hafens eine zentrale Voraussetzung.

DB-Infrastrukturvorstand Pofalla: „Der Ausbau der Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven macht den Klimaschutz ganz konkret, denn hier stärken wir den Güterverkehr auf der Schiene. Mit unserer Strategie `Starke Schiene´ wollen wir gemeinsam mit dem Bund und dem Bahnsektor den Marktanteil des Schienengüterverkehrs von 18 auf 25 Prozent steigern. Das entspricht 13 Millionen weniger Lkw-Fahrten pro Jahr auf deutschen Straßen. Dazu brauchen wir solche leistungsfähigen Bahnstrecken.“

Anwohner schützen

Auf dem rund neun Kilometer langen Streckenabschnitt Oldenburg–Rastede investieren Bund, DB und EU in den kommenden drei Jahren der Pressemitteilung zufolge mehr als eine Viertel Milliarde Euro. Die Projektpartner elektrifizieren und modernisieren demnach die Strecke, stabilisieren den Untergrund und erneuern die Leit- und Sicherungstechnik. Rund 10.000 moderne Schwellen und rund 16 Kilometer Lärmschutzwände sollen die Anwohner künftig vor Lärm und Erschütterungen schützen. Die neuen Schwellen sind mit einer Kunststoffsohle ausgestattet, die Erschütterungen bei der Vorbeifahrt eines Zuges dämpfen, so DB. Darüber hinaus erhalten rund 2.000 Häuser zusätzlichen Schallschutz direkt an den Gebäuden.