Grüner Wasserstoff: Plug Power will im Hafen von Antwerpen-Brügge produzieren

Das Projekt zahlt auf die Pläne der belgischen Hafengemeinschaft ein, zum Grünen-Wasserstoff-Hub für den europäischen Markt zu werden.

Plug Power will seine Produktionsanlagen im „NextGen District“ im Hafen Antwerpen bauen, einem Areal, das Unternehmen zur Verfügung steht, die die Kreislaufwirtschaft unterstützen. (Foto: Port of Antwerp-Bruges)
Plug Power will seine Produktionsanlagen im „NextGen District“ im Hafen Antwerpen bauen, einem Areal, das Unternehmen zur Verfügung steht, die die Kreislaufwirtschaft unterstützen. (Foto: Port of Antwerp-Bruges)
Therese Meitinger

Plug Power, US-Anbieter von grünen Wasserstofflösungen, will im Hafen von Antwerpen-Brügge eine Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff mit einer Kapazität von 35 Tonnen pro Tag errichten. Das gab das Unternehmen am 8. Juni bekannt. Damit zahlt Plug Power auf die Pläne der belgischen Hafengemeinschaft ein, zu einem Grünen-Wasserstoff-Hub für den europäischen Markt zu werden.

Plug Power unterzeichnete laut einer Pressemitteilung einen 30-jährigen Konzessionsvertrag für den Bau der Anlage in der Hafengemeinschaft. Der Anbieter plant demnach die Errichtung einer 100-Megawatt-Anlage für grünen Wasserstoff mit eigener Elektrolyseurtechnologie auf einem im Rahmen des Vertrags gepachteten Grundstück von 28 Hektar. Plug Power will jährlich bis zu 12.500 Tonnen flüssigen und gasförmigen grünen Wasserstoff für den europäischen Markt produzieren.

Inbetriebnahme für 2025 geplant

Mit dem Bau der Anlage wird der Pressemitteilung zufolge nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens begonnen, voraussichtlich Ende 2023. Die erste Produktion von grünem Wasserstoff wird für Ende 2024 erwartet, und die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2025 vorgesehen.

„Da Europa mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Energiesicherheit zu kämpfen hat, wird unsere Vereinbarung mit dem Hafen Antwerpen-Brügge den lokalen Märkten den dringend benötigten grünen Wasserstoff liefern", sagte Andy Marsh, CEO von Plug Power. „Die aus geopolitischen Risiken resultierende Energiekrise in Europa hat die Nachfrage nach Projekten zur Entwicklung von grünem Wasserstoff beschleunigt."

Der Hafen von Antwerpen-Brügge befinde sich in einer strategisch wichtigen Lage in Europa, argumentiert Plug Power. Im Zentrum des größten Chemieindustrie-Clusters in Europa und in der Nähe der Nordsee gelegen, biete er Transportverbindungen nach Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich.  Der Hafen von Antwerpen-Brügge, der sich zu einem wichtigen Wasserstoffzentrum in Europa entwickeln will, hat sich auf die Fahnen geschrieben, ein Vorreiter für klimaneutrale Infrastrukturen zu werden. Mit seiner neuen Anlage für grünen Wasserstoff wolle man eine zentrale Rolle dabei spielen, dass der Hafen Antwerpen-Brügge dieses Ziel erreiche, so Plug Power.

Areal soll Kreislaufwirtschaft fördern

Die Lage des Standorts bietet die Möglichkeit der Versorgung mit Strom, der von den Windturbinen vor Ort und den benachbarten Windturbinen mit einer Leistung von Dutzenden von Megawatt erzeugt wird. Darüber hinaus verfügt der Standort über Zugang zu Wasser, Straße, Schiene und Pipelines für die Lieferung von grünem Wasserstoff an Kunden. Entlang des Standorts wird dem Anbieter zufolge eine frei zugängliche Wasserstoff-Pipeline gebaut. Plug Power hat nach eigenen Angaben mit Fluxys einen Vertrag über eine Machbarkeitsstudie für den Anschluss an die Pipeline unterzeichnet.

Plug Power will im „NextGen District“ im Hafen Antwerpen bauen, einem Areal, das Unternehmen zur Verfügung steht, die die Kreislaufwirtschaft unterstützen. Im Rahmen des im NextGen District entstehenden Clusters erkunde Plug Power Partnerschaften, um die Kreislaufnutzung des bei der Produktion von grünem Wasserstoff anfallenden Abwassers zu vervollständigen.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen-Brügge, sagt:

„Die Unterzeichnung des Vertrags mit Plug Power ist eine Bestätigung für die Attraktivität unseres Hafens und des NextGen Districts. Ihr Projekt ist genau das, was wir im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft im Sinn haben. Wir geben dem Wasserstoff als Energieträger und Kraftstoff alle Chancen und engagieren uns damit als aktiver Vorreiter in der Wasserstoffwirtschaft.“