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Getränkelogistik: Rewe darf sich an Trinks beteiligen

Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für eine Beteiligung von Rewe an Trinks erteilt.

Blick auf einen Rewe-Markt. (Foto: Rewe)
Blick auf einen Rewe-Markt. (Foto: Rewe)
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Matthias Pieringer

Das Bundeskartellamt hat den beabsichtigten Erwerb von jeweils 50 Prozent der Anteile an der Trinks GmbH, Hennef, und der Trinks Süd GmbH, Fürstenfeldbruck, durch den Lebensmitteleinzelhändler Rewe nach intensiven Ermittlungen im Vorprüfverfahren freigegeben. Dies teilte die Behörde am 12. Dezember mit.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, machte deutlich: „Wir haben das Vorhaben eingehend geprüft. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob es durch die Beteiligung von Rewe an Trinks, einem der führenden Getränkefachgroßhändler für den LEH, zu Marktabschottungen kommen könnte. Im Ergebnis haben wir keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken. Eine erhebliche Abschottung ist weder zu befürchten beim Zugang anderer Getränkefachgroßhändler zu Rewe als Kundin, noch umgekehrt beim Zugang anderer Lebensmitteleinzelhändler zu den Leistungen von Trinks.“

Die Trinks GmbH und die Trinks Süd GmbH (Trinks) beliefern schwerpunktmäßig den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) mit einem Sortiment an alkoholischen - und nichtalkoholischen Getränken in Mehrweggebinden. Auch die Rückführung und Sortierung des Mehrweg-Leerguts zählt zu ihren Tätigkeiten.

Wettbewerber im Getränkefachgroßhandel

Zunächst habe Trinks als Getränkefachgroßhändler zahlreiche Wettbewerber, hieß es seitens des Bundeskartellamts weiter. Als überregionale Wettbewerber seien insbesondere die Deutsche Getränke-Logistik, ein Joint Venture der Radeberger Gruppe KG und der Brauerei Veltins, sowie die Profi System-Getränke-Logistik, eine Kooperation von regionalen Getränkefachgroßhändlern, von Bedeutung. Hinzu kommen den Wettbewerbshütern zufolge regionale Getränkefachgroßhändler, die in den einzelnen regionalen Märkten ebenfalls in erheblichem Umfang auch den LEH beliefern. Jedenfalls zusammengenommen böten sie den Wettbewerbern von Rewe hinreichende Alternativen zu Trinks.

Im Markt werde auch erwartet, dass es zu einer Verlagerung nachgefragter Leistungen des Getränkefachgroßhandels komme. Dies spreche, wie es hieß, gegen eine nachhaltige Schwächung anderer Getränkefachgroßhändler durch die Verlagerung von Rewe-Mengen auf Trinks.

Direktbelieferung durch Getränkehersteller

Eingeschränkt werden die wettbewerblichen Effekte einer Abschottung des Handels zudem laut Bundeskartellamt durch die Möglichkeit der Direktbelieferung durch Getränkehersteller. Zu berücksichtigen sei weiterhin, dass mit der Edeka eine enge Wettbewerberin der Rewe in Teilen des Inlands bereits eine eigene Getränkelogistik betreibe beziehungsweise diese derzeit aufbaue. Schließlich liefe, so die Mitteilung des Bundeskartellamts, eine Abschottung des Einzelhandels nach Vollzug des Zusammenschlusses den Interessen der anderen Anteilseigner von Trinks entgegen.

Zusammen verfügen die beiden Zielgesellschaften Trinks GmbH und Trinks Süd GmbH den Angaben zufolge über 16 im Inland verteilte Lager- und Logistikstandorte. „Die bisherigen Gesellschafter sind die Bitburger Braugruppe, die Krombacher Brauerei und die Warsteiner Gruppe, die zusammen eine Beteiligung in derselben Höhe wie Rewe behalten werden“, wie aus der Bundeskartellamt-Mitteilung hervorgeht.

„Aufgrund der neuen Struktur und der damit einhergehenden Kapitalerhöhung können zukunftweisende Themen wie die Automatisierung der Leergut-Sortierung an den verschiedenen Trinks-Standorten sowie der Bereich der Digitalisierung weiter ausgebaut werden“, nahm Trinks am 12. Dezember Stellung.

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