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Gehaltsreport: Was Einkäufer, CPOs und Supply Chain Manager 2022 verdienen

Nach wie vor bestehen laut einer Studie der Kloepfel Group in nahezu allen Positionen des Einkaufs große Unterschiede mit Blick auf die Geschlechter, aber auch die Regionen.  

Was braucht es, damit das Gehalt einen Sprung macht? Auch diesen Aspekt beleuchtet der Kloepfel Einkäufer-Gehaltsreport 2022. (Symbolbild: Fotogestoeber / AdobeStock)
Was braucht es, damit das Gehalt einen Sprung macht? Auch diesen Aspekt beleuchtet der Kloepfel Einkäufer-Gehaltsreport 2022. (Symbolbild: Fotogestoeber / AdobeStock)
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Die auf Einkauf und Lieferketten spezialisierte Beratung Kloepfel Group hat am 30. November ihren jährlichen Einkäufer-Gehaltsreport 2022 veröffentlicht. Der Gehaltsreport mit den Gehaltsangaben von rund 1.500 befragten deutschen Fach- und Führungskräften soll die wesentlichen Faktoren aufzeigen, die die Gehälter von Einkäufern, Supply Chain Managern und CPOs beeinflussen. Dabei hat das Beratungsunternehmen zehn aus seiner Sicht besonders relevante Erkenntnisse ausgemacht:

1. Durchschnittsgehalt nach Position

  • CPOs: Chief Procurement Officer verdienen der Erhebung zufolge mit durchschnittlich 131.481 Euro pro Jahr generell am meisten. CPOs gehören oft dem Vorstand von Großunternehmen an und werden bei strategisch wichtigen Grundsatzentscheidungen involviert, um den Einkauf strategisch in die Zukunft zu führen. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehören meist auch Logistik / Lager und weitere Abteilungen.
  • Einkaufsleiter: Die Chefs einer Einkaufsabteilung finden laut Kloepfel im Schnitt 101.557 Euro pro Jahr auf ihrer Lohnabrechnung. Sie sind die direkten fachlichen und disziplinären Vorgesetzten der Mitarbeitenden in den Einkaufsabteilungen
  • Lead Buyer oder auch Commodity Manager: Erhalten im Durchschnitt 93.375 Euro, so die Studienergebnisse. Lead Buyer / Commodity Manager sind in Konzernen mit mehreren Standorten die Haupteinkäufer für alle Standorte. Auch im Mittelstand gibt es diesen Aufgabenbereich, stets mit der Hauptverantwortung für eine Warengruppe und alle zugehörigen Lieferanten.
  • Supply Chain Manager: Sie verdienen nach Umfrageergebnissen 89.412 Euro pro Jahr. Supply Chain Manager kümmern sich über den Einkauf hinaus um weitere Beschaffungsthemen entlang der weltweiten Lieferketten (zum Beispiel Qualitätssicherung, Lagerhaltung, Risikomanagement).
  • Projekteinkäufer: Sie bekommen im Schnitt 74.391 Euro, so Kloepfel. Sie beschaffen alles für bestimmte Projekte wie zum Beispiel für den Aufbau eines neuen Werkes. Meist sind diese der Entwicklungsabteilung zugewiesen, um dort alle einkäuferischen Aufgaben in einem Entwicklungsprojekt abzuwickeln.
  • Strategische Einkäufer: Sie verdienen 74.275 Euro im Jahr, wie die Erhebung angibt. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, Konzepte zur langfristigen Optimierung von Beschaffungsprozessen zu erarbeiten und verantworten die Strategie in einer oder mehreren Warengruppen.
  • Operative Einkäufer: Mit durchschnittlich 53.520 Euro verdienen sie laut dem Report am wenigsten. Sie stellen sicher, dass die Fertigung mit Produkten versorgt wird, und kümmern sich auch oft um Rechnungsprüfung bis hin zu Reklamationen.

2. Spürbare Gehaltsunterschiede einzelner Branchen

Durchschnittlich erzielen Einkäufer Kloepfel zufolge in den Branchen Sonderfahrzeugbau, Automotive, Handel und Pharma die höchsten Gehälter. Wie schon im vergangenen Jahr fällt die IT-Branche mit verhältnismäßig niedrigen Gehältern auf.

3. Große Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen

Auch heute noch sind die Gehaltsunterschiede nach Geschlecht in den meisten Fällen erheblich. So zeigen sich bei der Untersuchung in nahezu allen Positionen des Einkaufs große Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen.

4. Im Osten meistens weniger Gehalt

Auch in diesem Jahr fällt auf, dass meistens im Osten die durchschnittlichen Gehälter niedriger liegen als im Westen Deutschlands. Allerdings gibt es auch in den westlichen Bundesländern deutliche Gehaltsunterschiede. Besonders fällt hier das Saarland auf, wo die Gehälter der Gruppe der Einkaufsleiter, CPOs und Supply Chain Manager sogar niedriger ausfallen als in Sachsen.

5. Indirekter Einkauf mit höheren Gehältern

Auch in diesem Jahr zeigt sich in der Studie wieder, dass Mitarbeiter fast aller Positionen im indirekten Einkauf höhere Gehälter beziehen. Nur Lead Buyer / Commodity Manager gaben an, im direkten Einkauf etwas mehr zu verdienen als im indirekten Einkauf.

6. Mehr Gehalt bei transparentem Controlling

Fach- und Führungskräfte verdienen laut dem Report mehr, wenn sie an ihrem Erfolg gemessen werden. Dies setzt allerdings ein entsprechendes Controlling in den Unternehmen voraus. Dabei sollten die Controlling-Kriterien sinnvoll an der Unternehmensstrategie ausgerichtet sein. So kann dann auch eine gute Grundlage für Gehaltsverhandlungen geschaffen werden.

7. Fortbildungen lohnen sich

Fortbildung lohnt sich in den meisten Fällen erkennbar. Fast in allen Positionen war in der Studie das Gehalt im Vergleich höher, wenn Fortbildungen durchlaufen wurden.

8. Häufig höheres Gehalt durch höheren Abschluss

Vielfach zeigt sich bei einem genauen Blick, dass Einkäufer ein höheres Gehalt durch einen höheren Bildungsabschluss erzielen können – auch wenn die zusammengefassten Durchschnittswerte das nicht so schnell erkennen lassen. Im Detail gibt es Unterschiede bei den einzelnen Einkäufergruppen. Aber beispielsweise hat den meisten Einkäufern eine Diplomausbildung, ein Bachelorabschluss oder eine Promotion einen Gehaltssprung ermöglicht.

9. Coronakrise: Mehr als Dreiviertel der Einkäufer ohne Gehaltsverlust

Insgesamt gaben 77 Prozent der befragten Einkäufer an, keinen Gehaltsverlust erlitten zu haben. Die Verteilung nach Positionen ist etwas unterschiedlich. So fällt auf, dass CPOs mit 32 Prozent und operative Einkäufer mit 30 Prozent am häufigsten Gehaltsverluste nennen.

10. Einsatz diverser Nettolohnkomponenten (Firmenwagen, Fitnessgutschein und ähnliches)

Die Möglichkeiten von Nettolohnkomponenten reichen vom klassischen Firmenwagen über Kosten für Kinderbetreuung bis hin zu Übernahme von Kosten zur Gesundheitsförderung wie den Gebühren für Fitnessstudios oder Sportvereine. In diesem Report beispielsweise erhalten Mitarbeiter in gehobenen Positionen am häufigsten einen Firmenwagen. Im Vergleich dazu bekommen die anderen Mitarbeitergruppen dann eher ein E-Bike oder ein Jobticket/Fahrgeld. Für Unternehmen kann es in Zeiten des Fachkräftemangels interessant sein, mehr über Nettolohn Komponenten nachzudenken, um Mitarbeiter zu gewinnen und an sich zu binden.

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