Fulfillment Center: Bell Food Group zentralisiert ihre Logistik mithilfe von TGW

Der Fleischprodukte-Hersteller Bell Food Group baut ein hochautomatisiertes Fulfillment Center in der Schweizer Gemeinde Oensingen. Mit der Umsetzung betraute er die TGW Logistics Group.

Die Bell Food Group will bis Ende 2025 mithilfe der TGW Logistics Group ein automatisiertes Fulfillment Center in Oensingen errichten. Hier zu sehen ist eine Visualisierung. (Bild: TGW Logistics Group)
Die Bell Food Group will bis Ende 2025 mithilfe der TGW Logistics Group ein automatisiertes Fulfillment Center in Oensingen errichten. Hier zu sehen ist eine Visualisierung. (Bild: TGW Logistics Group)
Gunnar Knüpffer

Der Hersteller von Fleisch- und Convenience-Produkten Bell Food Group führt seine bisher dezentral organisierte Logistik an einem Standort in der Schweizer Gemeinde Oensingen zusammen. Dort errichtet Bell Food bis Ende 2025 ein hochautomatisiertes Fulfillment Center für Fleischprodukte, berichtete die TGW Logistics Group am 5. Juli, die mit der Umsetzung beauftragt wurde.

Das neue Fulfillment Center soll die zentrale Kommissionier- und Verteilplattform für frische, verkaufsfertig verpackte Selbstbedien- sowie Bedienwarenartikel bilden: Sie beliefert sowohl Supermarktfilialen als auch Großhändler und Einzelunternehmer. Die Produkte werden aus den verschiedenen Bell-Produktionsbetrieben angeliefert und entsprechend individueller Kundenanforderungen preisausgezeichnet, zwischengelagert und kommissioniert.

Shuttle-System soll Ware innerhalb von zwei Stunden bereitstellen

Kern der Lösung ist ein zweiteiliges Shuttle-System mit 190.000 Stellplätzen, bestehend aus einem Kommissioniermodul mit dreizehn Gassen sowie einem Warenausgangsmodul mit acht Gassen. Mehr als 400 Shuttles übernehmen dabei das Ein- und Auslagern. Die zwölf Preisauszeichnungslinien verfügen über eine Kapazität von bis zu 700.000 Verkaufseinheiten pro Tag. Es ist geplant, dass die Ware innerhalb von rund zwei Stunden kommissioniert, palettiert und im Warenausgang bereitgestellt wird. 42 „PickCenter One“-Arbeitsplätze sollen dafür sorgen, dass Bell flexibel auf Änderungen in der Auftrags- beziehungsweise Kundenstruktur reagieren kann.

Auch das gesamte Leerguthandling wird zentralisiert. Bell nutzt ein geschlossenes Behälter-Umlaufmodell: Benutzte Behälter, Rollcontainer und Paletten kommen von den Kunden zur Reinigung zurück nach Oensingen. An Spitzentagen bereitet Bell bis zu 80.000 Behälter auf: Sie werden zunächst automatisch depalettiert, überprüft und gesäubert. Anschließend stellt das System sie wieder für die Produktion oder den Kommissionierprozess zur Verfügung.

Zudem kümmert sich TGW um eine vollständige Anbindung an SAP EWM (Extended Warehouse Management). Mit dieser Software für die Lagerverwaltung kann die Bell Food Group manuelle und automatisierte Abläufe planen, steuern und überwachen. Damit ließen sich Prozesse ganzheitlich abwickeln, teilte TGW mit: vom Warenein- bis zum Warenausgang.

Johann Steinkellner, CEO Central Europe bei TGW, und Thomas Kretz, Managing Director TGW Schweiz, äußerten sich zu dem Vorhaben: Mit dem hochautomatisierten Fulfillment Center profitiere Bell von „optimaler Performance bei höchster Flexibilität“ und bündele seine Logistik an einem zentralen Standort.