FTS: Künstliche Intelligenz und menschliche Logik

Forscher suchen Unternehmen, die neues Wegenetz-System ausprobieren wollen.
Matthias Pieringer

Künstliche Intelligenz, die menschlicher Logik folgt, soll in Zukunft Wegenetze für Fahrerlose Transportsysteme (FTS) planen. Daran arbeitet das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) in einem Forschungsprojekt, das vom Bundeswirtschaftsministerium finanziert wird.

Das System, das das IPH derzeit entwickelt, soll Wegenetze automatisch auslegen und anpassen – ohne dabei auf die Erfahrung der menschlichen Wegenetz-Planer zu verzichten. In der Vision der IPH-Forscher gibt der Nutzer lediglich alle relevanten Daten in das System ein – zum Beispiel den Grundriss der Fabrik, die Maße der eingesetzten Fahrzeuge oder die Zahl der Werkstücke, die an einem durchschnittlichen Arbeitstag von Maschine A zu Maschine B transportiert werden müssen. Der Computer erkennt Lager- und Montageplätze anhand des Grundrisses automatisch, identifiziert freie Flächen und legt die Wege fest, auf denen sich die Fahrzeuge bewegen dürfen.

Die künstliche Intelligenz soll auch dazu fähig sein, das Wegenetz nachträglich anzupassen. Das ist einer Pressemeldung des IPH zufolge im laufenden Betrieb nötig, wenn beispielsweise wegen eines Großauftrags mehr produziert werden muss als üblich und damit auch mehr Material zu den Maschinen gebracht werden muss. In solchen Fällen müssten bislang Spezialisten manuell eingreifen und das Wegenetz neu auslegen – das sei aufwendig und teuer. Die künstliche Intelligenz soll, wie das IPH mitteilt, die Wegenetz-Planer künftig bei der Arbeit unterstützen. Mithilfe der künstlichen Intelligenz ließe sich das Netz schneller anpassen, zudem könnte sie problemlos mehrere Alternativen berechnen und vergleichen.

Ein erster Praxistest des Systems ist für Ende 2015 geplant. Das IPH sucht dafür noch Projektpartner, die bereits ein Fahrerloses Transportsystem verwenden und die neue Technik in ihrem Unternehmen ausprobieren wollen. Auch Hersteller von FTS können sich noch an dem Forschungsvorhaben beteiligen. Das Kick-off-Treffen zum Projektstart findet laut IPH am 25. Juni in Hannover statt. Interessierte Unternehmen können sich bei IPH-Mitarbeiterin Sarah Uttendorf unter Telefon 0511/27976-227 oder per E-Mail an uttendorf@iph-hannover.de melden.