Frischelogistik: Nordfrost will 2019 groß einsteigen
Der Logistikdienstleister Nordfrost steigt in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 auch in die Frischelogistik ein. Man beabsichtige, zeitgleich flächendeckend an etwa 20 Standorten in Deutschland damit zu starten, meldete das Unternehmen kürzlich am Sitz in Schortens bei Wilhelmshaven. Nordfrost verfügt derzeit über 708.000 Palettenstellplätze, die der Tiefkühllagerung dienen, die aber teilweise auch schon heute auf Frischelagerung umgestellt sind, was problemlos temporär oder dauerhaft möglich sei. In der Frische ist der Logistikdienstleister nach eigenen Angaben allerdings bisher hauptsächlich als Lagerhalter und sehr eingeschränkt als Feindistributor tätig.
Baubeginn inVersmold
Laut Nordfrost sollen von den 37 Lagerstandorten bei zehn Objekten künftig bestimmte Hallenschiffe für die Frischelagerung genutzt werden. Außerdem sind Neubauten vorgesehen, bei denen beide Temperaturbereiche von Anfang an eingeplant sind: So wurde in Versmold (Nordrhein-Westfalen) vor Kurzem mit den Bauarbeiten eines Anbaus für 15.000 Palettenstellplätze begonnen. Dadurch können, so Nordfrost, nach Fertigstellung im Frühjahr 2019 rund 8.000 Plätze im Altbau für Frischelagerung Verwendung finden.
Tiefkühl- und Frischezentrum in Mücke
In Mücke bei Gießen (Hessen) soll ein Tiefkühl- und Frischezentrum für rund 50.000 Palettenstellplätze auf einem 12 Hektar großen Grundstück direkt an der Autobahn A5 entstehen. Zudem soll in diesem Jahr nach Unternehmensangaben noch in Barsinghausen bei Hannover und in Duisburg mit Betriebserweiterungen begonnen werden. Bei dem Objekt in Herne sei nunmehr der Baubeginn für November 2018 eingeplant. Es sollen dort 70.000 Palettenstellplätze in konventioneller Bauweise und als vollautomatisches Hochregallager geschaffen werden. Außerdem wird dort eine vollautomatische Kommissionierung errichtet.
Frischenetz komplettieren
Durch die weitgehende Konzentration auf den Standort Herne werden, so Nordfrost, an den sieben bisher im Ruhrgebiet befindlichen Häusern größere Tiefkühlkapazitäten frei, die zukünftig der Frischelagerung dienen können. Durch Firmenakquisitionen und vorübergehende Anmietungen beziehungsweise den Kauf von Frischeobjekten solle das so entstehende Frischenetz komplettiert werden, teilte das Unternehmen mit.
Synergien nutzen
Bei der Lagerung von sowohl Tiefkühlware als auch Frischeprodukten an einem Standort liege die Generierung von Synergien auf der Hand. Der Transport soll dem Unternehmen zufolge hingegen in aller Regel auf getrennten Fahrzeugen erfolgen. Laut Nordfrost-Chef Horst Bartels erwartet der Markt dringend eine dritte Kraft in der Frischelogistik, das Interesse sei riesengroß.
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