Werbung
Werbung

Forschungsprojekt FlowPro: Autonomer Drohnenverkehr für Mikrologistik

Die Projektpartner um den Drohnenhersteller Emqopter entwickelten eine Drohne, die vollautonom in Industrieanlagen Waren von A nach B bringen kann.

Autonomer Ein- und Ausflug der Drohne: Die Navigation funktioniert gleichermaßen im Außen- wie Innebereich. (Bild: Emqopter)
Autonomer Ein- und Ausflug der Drohne: Die Navigation funktioniert gleichermaßen im Außen- wie Innebereich. (Bild: Emqopter)
Werbung
Werbung
Therese Meitinger

Die Logistik sieht sich aktuell mit zunehmendem Fachkräftemangel sowie der Notwendigkeit, immer kleinere Stückmengen und Losgrößen zu transportieren, konfrontiert. Den daraus entstehenden Automatisierungsdruck adressiert das Forschungsprojekt „FlowPro“: Die Projektpartner um den Würzburger Drohnenhersteller Emqopter entwickelten eine Drohne, die vollautonom in Industrieanlagen Waren von A nach B bringen kann. Die Ergebnisse wurden nun nach einer dreijährigen Projektlaufzeit am 23. Juni in Merzig auf dem Gelände der Holzhauer KG präsentiert. Neben Emqopter beteiligten sich an FlowPro die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt, die Flexus AG, die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, ABB und Siemens. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) förderte das Projekt im Rahmen der Förderrichtlinie mFUND mit rund 2,2 Millionen Euro.

Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekreträr im BMDV, sagte bei der Abschlusspräsentation in Merzig:

„Wir wollen Deutschland zum Leitmarkt für Drohnen machen. Deshalb setzen wir auf innovationsfreundliche Regeln für den Betrieb von Drohnen, schaffen gute Rahmenbedingungen für Entwickler und investieren in die Forschung. Das Projekt FlowPro zeigt das enorme Potenzial, Transporte in der Industrie mit Drohnen zu automatisieren und zu beschleunigen.“

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das Projektteam von FlowPro forschte dabei laut einer Pressemitteilung an einem auf künstlicher Intelligenz basierenden Logistiknetzwerk, das sich selbst organisiert. Es ermöglicht die Mikromobilität von Waren in Industrieparks und optimiert die Intralogistik unternehmensübergreifend auf dem Land- und Luftweg.

Notfalllieferungen schneller abwickeln

Durch diese Optimierung kann Firmenangaben zufolge auf Wartezeiten aufgrund von kleiner Stückzahlen verzichtet werden und Notfall-Lieferungen können weitaus schneller abgewickelt werden als auf dem konventionellen Weg. Jeder einzelne Projektpartner entwickelte dabei laut der Mitteilung einen Teil des dezentralen Logistiksystems:

  • Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt verfolgte zwei Hauptziele in dem Vorhaben: Die Entwicklung eines selbstorganisierten KI-System, welches einen automatischen, adaptiven Biddingprozess im Logistiksystem realisiert sowie das Design eines kontinuierlichen Evaluierungs- und Feedback-Kreises rund um das Thema IT-Security für eine sichere Ende-zu-Ende-Integration in das Gesamtvorhaben.
  • Die Flexus AG konzipierte und entwickelte die Anbindung zum ERP-System mit dem Schwerpunkt SAP.
  • Die Forschungsgruppe Verkehrstelematik der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes entwickelte eine Kommunikationsarchitektur, um als Grundlage den Datenaustausch und das KI-Basierte dezentrale Logistiksystem zu realisieren.
  • ASTI Mobile Robotics integrierte ein AGV (autonomous guided vehicle) in das FlowPro-System.
  • Die Siemens AG entwickelte und integrierte eine Transaktionsplattform für komplexe, sich dezentral selbst-organisierende, heterogene IoT-Ecosysteme. Darüber hinaus hat sie im Projekt zu einer VDA 5050 Open Source Bilbiothek für die standardisierte Ansteuerung mobiler Transportsysteme beigetragen.
  • Die Emqopter GmbH entwickelte und integrierte eine Multikopterplattform, die gleichzeitig in der Lage ist, sich innerhalb und außerhalb einer Halle zu lokalisieren und zu navigieren. Mittels eines zum Patent angemeldeten Doorfinder-Sensorsystems an Bord, findet die Drohne hierbei vollautonom die Öffnung für den Ein- und Ausflug im vorgesehenen Tor.

Zur automatisierten Übergabe des Transportguts ist der Kopter zudem mit einem Ablagemechanismus ausgestattet, damit kein Eingreifen beim Entladen mehr notwenig ist.

Bei der Abschlussdemonstration in Merzig wurde das Logistiksystem zum ersten Mal mit allen autonomen Komponenten in einem realen Kontext bei der Holzhauer KG vorgeführt und von den Projektpartnern vorgestellt. Im Nachgang zum Projekt wollen alle Partner die entwickelten Technologien weiter erforschen und in innovativen Produkten verwerten. Des Weiteren sollen die Ergebnisse aus FlowPro in einem Folgeprojekt von den Projektpartnern noch vertieft und erweitert werden, um weitere Schritte in die Zukunft der Logistik zu verwirklichen.

Werbung
Werbung