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Forschung: Mit künstlicher Intelligenz für den Katastrophenfall gerüstet

Das Forschungsprojekt „SPELL“ will eine KI-basierte „Semantische Plattform zur intelligenten Entscheidungs- und Einsatzunterstützung in Leitstellen und Lagezentren“ entwickeln.

Bei Kriseninterventionen ist schnelles und koordiniertes Handeln gefragt. (Foto: Tilio & Paolo/Fotolia)
Bei Kriseninterventionen ist schnelles und koordiniertes Handeln gefragt. (Foto: Tilio & Paolo/Fotolia)
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Therese Meitinger

Im Juni 2021 ging das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Forschungsprojekt „SPELL“ mit einer Laufzeit von drei Jahren an den Start. Wie eine Pressemitteilung vom 5. Juli berichtet, soll es dieses Projekt ermöglichen, in Krisensituationen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, Nothilfe und Versorgung für die Bevölkerung schneller und situationsgerecht einzuleiten. Dies soll mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erreicht werden. Einer der Projektpartner ist das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) aus Kaiserslautern, das sich unter anderem den Themen „KI-gestützte Mehrwertdienste“, „Evaluation der Plattform“ und die „Datennutzungskontrolle im Ökosystem“ widmen will.                    

Im Mittelpunkt des Projekts „SPELL“ steht der Mitteilung zufolge die „Semantische Plattform zur intelligenten Entscheidungs- und Einsatzunterstützung in Leitstellen und Lagezentren“. In Krisensituationen wie zum Beispiel bei Großschadensereignissen, Pandemien, Naturkatastrophen oder flächendeckenden Stromausfällen müssten Ressourcen richtig verteilt werden und man müsse die beste Entscheidung auf Basis der vorhandenen Informationen treffen, argumentieren die Projektpartner. Eine Voraussetzung dafür sei eine datenbasierte Übersicht aller relevanten Informationen als Gesamtlagebild und die Vernetzung aller Beteiligten. Künstliche Intelligenz kann nach Überzeugung der Beteiligten diese Basis schaffen und die Entscheidungsfindung und Realisierung maßgeblich unterstützen, um Fehlentscheidungen zu minimieren.

Ökosystem für KI-gestütztes Krisenmanagement

Zwölf Partner mit unterschiedlichen Schwerpunkten arbeiten nach Eigenangaben im Projekt zusammen: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (Konsortialführer), Advancis Software & Services, Apheris AI GmbH, BASF SE, Corevas GmbH & Co., DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V., Empolis Information Management GmbH, Fraunhofer-Gesellschaft e.V. mit ihren Instituten IESE und FOKUS, ISE Informatikgesellschaft für Software-Entwicklung mbH, LiveReader GmbH, Technische Universität Darmstadt, VfS Verband für Sicherheitstechnik und weitere assoziierte Partnerorganisationen.

Das Projekt SPELL widmet sich dem Aufbau eines Ökosystems für KI-gestütztes Krisenmanagement. Hierbei ist etwa das Fraunhofer IESE nach Eigenangaben verantwortlich für die verlässliche Absicherung der geplanten KI-gestützten Mehrwertdienste und die Evaluation der Plattform. KI-gestützte Dienste verarbeiten demnach eingehende Sensordaten, um beispielsweise die Ausbreitung von Schadstoffwolken vorherzusagen. Die dabei zur Anwendung kommenden Methoden des Maschinellen Lernens müssen ─ aufgrund der daraus resultierenden Konsequenzen ─ stets zuverlässige Ergebnisse liefern. Hier setze das Fraunhofer IESE mit seiner Methodik an und treffe Aussagen im Hinblick auf die Verlässlichkeit der zu erwartenden Resultate der Algorithmen, heißt es.

Im Rahmen der Evaluation, die als eigenständiges Arbeitspaket im Projekt abgebildet werden soll, sollen zunächst Anforderungen an das Projekt selbst sowie an die Evaluation erhoben und Informationen über die (potenziellen) Anwendenden von SPELL zusammengetragen werden. Im weiteren Verlauf ist eine Bewertung der technischen Umsetzungen aus Sicht der Anwendenden geplant. Darüber hinaus will man ein didaktisches Design erarbeiten, das gezielte Trainingsmaßnahmen und Unterweisungen für die Anwender ermöglichen soll.

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