Forschung: Europäische KI- und Robotik-Expertise bündeln

Das Forschungsprojekt euROBIN widmet sich unter anderem der Frage, wie sich die UN-Nachhaltigkeitsziele mithilfe von KI-basierter Robotik erreichen lassen.

Bei einem Laborrundgang während des Kick-off-Meetings konnte Werner Kraus die DLR-Roboter in Aktion erleben. (Bild: Fraunhofer IPA)
Bei einem Laborrundgang während des Kick-off-Meetings konnte Werner Kraus die DLR-Roboter in Aktion erleben. (Bild: Fraunhofer IPA)
Therese Meitinger

Im Exzellenznetzwerk „euROBIN“, das von Juli 2022 bis Juni 2026 läuft, kooperieren 31 europäische Forschungslabors. Das geht aus einer Pressemitteilung vom 2. August hervor. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA engagiert sich demnach insbesondere für die Nutzung der Robotik, um eines der „UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung“ zu erreichen.

euROBIN ist der Mitteilung zufolge ein neues Exzellenznetzwerk, das die europäische Expertise zu Robotik und KI bündelt. Zum ersten Mal forschten zahlreiche renommierte Forschungslabors in ganz Europa gemeinsam an KI-basierter Robotik, heißt es dort. Zu den Zielen gehören sowohl bedeutende wissenschaftliche Fortschritte bei Kernfragen dieser KI-basierten Robotik als auch die Stärkung der wissenschaftlichen Robotik-Gemeinschaft in Europa. Für Letztere soll eine gemeinsame Plattform entstehen.

Das Netzwerk stehe dieser Gemeinschaft offen und biete Mechanismen zur Kaskadenfinanzierung, um die Zahl der Mitglieder in den nächsten Jahren zu verdoppeln, so die Forschungspartner. Es umfasst demnach 31 Partner aus 14 Ländern. Unter der Koordination des „Instituts für Robotik und Mechatronik“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind Eigenangaben zufolge sowohl hochkarätige Forschungseinrichtungen als auch herausragende Industriepartner aus verschiedenen Branchen vertreten. euROBIN erhält demnach Fördermittel von der EU und der Schweiz in Höhe von 12,5 Millionen Euro und startete am 1. Juli 2022 mit einer Laufzeit bis Juni 2026.

Entwicklungshindernisse überwinden

Die Initiative hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Robotik-Gemeinschaft zusammenzubringen, um Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft zu unterstützen und gleichzeitig europäische Werte zu fördern. Das Netzwerk soll den Wissenstransfer und den Austausch zwischen Forschungseinrichtungen und Industriepartnern erleichtern. Die Projektpartner werden der Mitteilung zufolge an zwei Hauptzielen arbeiten: Das erste ist der Einsatz von Robotik zur Erreichung der von den Vereinten Nationen (UN) 2016 verkündeten „Sustainable Development Goals“ (SDGs, auf Deutsch „Ziele für nachhaltige Entwicklung“). Das Fraunhofer IPA ist dabei nach Eigenangaben am Arbeitspaket 1 „Robotische Fertigung für die Kreislaufwirtschaft“ beteiligt, das mit dem SDG 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ verknüpft ist.

„Das Projekt euROBIN passt perfekt in das Netzwerk unseres KI-Fortschrittszentrums ,Lernende Systeme und kognitive Robotik‘, das wir gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hier in Stuttgart betreiben“, erklärt  Dr. Werner Kraus, Leiter der Abteilung Roboter- und Assistenzsysteme am Fraunhofer IPA.

Das Projekt profitiere von dem Ökosystem in Baden-Württemberg für exzellente europäische Forschung, so Kraus weiter.

Das weitere Ziel ist der Mitteilung zufolge, wichtige wissenschaftliche und technologische Herausforderungen zu bewältigen, die den Durchbruch und den großflächigen Einsatz von Robotik behindern: euROBIN konzentriert sich demnach darauf, die Übertragbarkeit und Wiederverwendbarkeit kognitionsgestützter Robotiklösungen in der Wissenschaft sowie in neuen Branchen zu verbessern. Dies sei entscheidend, um die Kräfte in Europa in diesem dynamischen und sehr wettbewerbsintensiven Umfeld besser zu bündeln, heißt es vonseiten des Fraunhofer IPA. Das betreffe etwa die Übertragung von Fähigkeiten von Roboter zu Roboter, von Mensch zu Roboter oder auch von Mensch zu Mensch.