Flurförderzeuge: Jungheinrich stellt neuen Elektro-Hubwagen vor

Jungheinrich möchte mit dem ERD 220i den Dreiklang aus Kompaktheit, Sicherheit und Ergonomie neu definieren.

Der ERD 220i ist gegenüber seinem Vorgängermodell dank seines neuen Lithium-Ionen-Batteriekonzepts mehr als 300 Millimeter kürzer. (Bild: Jungheinrich)
Der ERD 220i ist gegenüber seinem Vorgängermodell dank seines neuen Lithium-Ionen-Batteriekonzepts mehr als 300 Millimeter kürzer. (Bild: Jungheinrich)
Matthias Pieringer
(erschienen bei LOGISTRA von Tobias Schweikl)

Mit dem Elektro-Hubwagen „ERD 220i“ hat die Jungheinrich AG vor Kurzem ein neu entwickeltes Gerät für den Einsatz im Umschlaglager und zur Be- und Entladung von Lkw vorgestellt. Gegenüber seinem Vorgängermodell ist der ERD 220i dank seines neuen Lithium-Ionen-Batteriekonzepts mehr als 300 Millimeter kürzer. Das entspricht einer Platzeinsparung von rund 25 Prozent. Sein L2-Maß beträgt nur noch 1.065 Millimeter.

Kompaktes Format

Die kompakten Abmessungen verliehen dem Elektro-Hubwagen ein besonders agiles und wendiges Fahrverhalten, heißt es vom Hersteller. Der Wenderadius betrage nur noch 1.985 Millimeter. Das schaffe neue Freiräume in bestehenden Lagerhallen und ermögliche präzises Manövrieren auch auf engstem Raum. Gleichzeitig ließe das kompakte Format komplett neue Konzepte für die künftige Lagerplanung zu.

„Der ERD 220i bietet maximale Platzeffizienz. Dank seines kleineren Wenderadius braucht das Fahrzeug weniger Platz in den Arbeitsgängen. Die Nutzfläche kann entsprechend erhöht werden. So ermöglichen wir es unseren Kunden, mit Hilfe des ERD 220i auf der gleichen Fläche eines Lagers mehr Lagerfläche zu schaffen“, erklärt Torben Sell, verantwortlicher Produktmanager von Jungheinrich.

Zwei Batteriemodule

Statt wie bisher eine große Batterie zwischen Fahrplattform und Gabel zu verbauen, hat Jungheinrich beim ERD 220i zwei Batteriemodule von jeweils 130 Ah verwendet, die innerhalb des Fahrzeugchassis untergebracht sind. Eine neue Ladeschnittstelle ermöglicht den direkten Anschluss des Fahrzeugs an externe Schnellladegeräte. Ein optionales Einbauladegerät erlaubt das Laden an Steckdosen.

Der Wegfall des Batterietrogs bietet laut Jungheinrich Vorteile in der Fahrzeugperformance. So wurde die Gewichtsverteilung zugunsten der Fahrparameter optimiert. Das mache sich in einer kraftvollen Beschleunigung bemerkbar und erlaube Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 14 km/h.

Zwei Plattformvarianten verfügbar

Durch den eingesparten Platz könne das Fahrzeug in zwei Plattformvarianten angeboten werden, ohne dabei „relevante“ Abstriche in Bezug auf Kompaktheit und Agilität zu machen, so der Entwickler. Beide Plattformen haben feste Seitenschutzwände zu drei Seiten und sollen damit sicheres Fahren und komfortables Stehen garantieren.

Sensorik im Einsatz

Für den Einsatz bei der Be- und Entladung von Lkw hat Jungheinrich für den ERD 220i diverse Features für mehr Sicherheit, Komfort und Ergonomie entwickelt: So erkennt der Hubwagen über einen Ultraschallsensor, sobald er sich in einem Lkw befindet. Der Arbeitsscheinwerfer wird automatisch aktiviert und leuchtet den Lkw aus. Gleichzeitig reduziert das Fahrzeug die Geschwindigkeit auf ein kundenindividuell einstellbares Tempo, so dass der Fahrer rückenschonender über die Schwelle zwischen Lkw und Lager gelangt. Zusätzlich hilft eine intuitiv einstellbare, gewichtsabhängige Federung die Rampenfahrt rückenschonender zu gestalten.

LED-Scheinwerfer für die Sicherheit

Der LED-Scheinwerfer „Floor-Spot“ ist als Sicherheitsfeature ab Werk bestellbar und geschützt in die Seitenwand integriert. Er sorgt für eine bessere Sichtbarkeit des Fahrzeugs auf seinen Transportfahrten im Lager.

Der schon vom ERC bekannte „smartPILOT“ hält auch beim ERD 220i Einzug. Er erlaubt die intuitive Steuerung aller Fahrzeugfunktionen mit nur einer Hand, beinhaltet eine automatische Mittelstellung des Lenkrads und ist serienmäßig höhenverstellbar.

„Aufsteigen und losfahren – der neue ERD 220i und ERE 225i sind äußerst einfach zu fahren“, erläutert Sell den Vorteil. „Kürzere Anlernzeiten von neuen Fahrern oder bei häufig wechselnder Belegschaft sind ebenso positive Effekte wie eine erhöhte Leistung der Mitarbeiter.“

Ein neues Dreifach-Hubgerüst bietet eine Hubhöhe von 3.760 Millimeter. Dabei ist die Bauhöhe des Hubgerüstes den Angaben zufolge so kompakt ausgelegt, dass der Einsatz des Fahrzeugs im Lkw-Auflieger immer noch möglich ist. Darüber hinaus ist der ERD 220i durch das Anheben des Radarmhubes als Doppelstock einsetzbar und kann zwei Paletten übereinander transportieren.

Neuer ERE 225i

Im Sommer bringt Jungheinrich auf Basis der Fahrzeugplattform des ERD 220i auch einen neuen Elektro-Mitfahrdeichselhubwagen auf den Markt. Der ERE 225i soll noch kompakter als der ERD 220i werden. Er sei damit ideal für Einsätze ohne Stapelaufgaben. In der Kompaktversion werde das Fahrzeug ein L2-Maß von lediglich 898 Millimetern haben. Das entspreche gegenüber dem Vorgängermodell einer Einsparung von 270 Millimetern.

Durch den Verzicht auf das Hubgerüst und den Wegfall des bisherigen Batterietrogs steht der Fahrer des ERE 225i deutlich näher an den Gabeln und hat eine freiere Sicht auf Ware und Gabeln. Der Gesamtüberblick während des Arbeitsprozesses sei damit deutlich verbessert, was intuitiveres Fahren erlaube, so Jungheinrich.