Flughafen Leipzig: Neues Anflugverfahren dank gestiegenem Luftfrachtvolumen

Das Europa-Drehkreuz von DHL gilt als der hauptsächliche Wachstumstreiber.

75.000 Starts und Landungen gab es 2019 am Leipziger Flughafen. (Foto: Mitteldeutsche Flughafen)
75.000 Starts und Landungen gab es 2019 am Leipziger Flughafen. (Foto: Mitteldeutsche Flughafen)
Therese Meitinger

Der Frachtumschlag am Flughafen Leipzig/Halle, Europas fünftgrößtes Luftfrachtdrehkreuz, stieg 2019 zum 15. Mal in Folge. Das gab die Betreibergesellschaft Mitteldeutsche Flughafen AG am 23. Januar bekannt. Insgesamt wurden demnach 1.238.343 Tonnen umgeschlagen, was einem Zuwachs von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Dezember 2019 erhöhte sich das Aufkommen der Mitteldeutschen Flughafen AG zufolge gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,9 Prozent auf 104.365 Tonnen. Die Entwicklung liege damit deutlich über dem bundesdeutschen Trend, so das Unternehmen.

Der Frachtumschlag habe sich seit 2007 mehr als verzehnfacht und verzeichne weiterhin Zuwächse, so die Betreibergesellschaft. Wachstumstreiber sei vor allem das Frachtdrehkreuz für Europa, das das Logistikunternehmen DHL in Leipzig aufgebaut habe. Aber auch das DHL-unabhängige Frachtgeschäft entwickele sich positiv: Insgesamt steuern laut Firmenangaben jährlich über 50 Frachtfluggesellschaften mehr als 200 Ziele weltweit an.

Parallelbahnbetrieb erforderlich

Die 75.000 vor allem dem Frachtverkehr geschuldeten Starts und Landungen, die die Deutsche Flugsicherung (DFS) 2019 in Leipzig registrierte, ziehen nun eine gewichtige Anpassung nach sich: Das bisher genutzte Anflugverfahren Point Merge muss der DFS zufolge ab 30. Januar durch andere Anflugverfahren ersetzt werden. Im Unterschied zu Point Merge sollen es die Verfahren ermöglichen, bei hohem Verkehrsaufkommen die beiden parallel verlaufenden Pisten grundsätzlich unabhängig voneinander zu nutzen. Notwendig werde dies vor allem in den besonders verkehrsreichen Nachtstunden, so die DFS. Dabei seien die Verfahren so konzipiert worden, dass die Lärmbelastung für die Flughafenanwohner so weit wie möglich minimiert werde.      

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Mitteldeutsche Flughafen kündigte angesichts der steigenden Nachfrage Investitionen in Höhe von rund 500 Millionen Euro für die nächsten Jahre an. Die Gelder sollen in neue Vorfelder, Logistik- und Bürogebäude im Nord- und Südteil des Flughafens Leipzig/Halle fließen.