Fachmesse: automatica fällt 2020 aus

Neues Präsenz-Konzept für Mitte 2021 geplant.

Die Fachmesse Automatica fällt in diesem Jahr aufgrund der Coronasituation aus. (Foto: Messe München)
Die Fachmesse Automatica fällt in diesem Jahr aufgrund der Coronasituation aus. (Foto: Messe München)
Sandra Lehmann

Die für den 8. bis 11. Dezember 2020 geplante automatica findet aufgrund der sich aktuell im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verschärfenden Reisebeschränkungen nicht statt. Das gab der Veranstalter der Fachmesse für Robotik und Automation, die Messe München, am 29. September bekannt. Diese Entscheidung habe die Messegesellschaft in Übereinkunft und enger Abstimmung mit dem VDMA Robotik + Automation als ideellem Träger sowie dem automatica-Fachbeirat getroffen.

Umdenken zwingend erforderlich

In Abstimmung mit dem VDMA-Fachverband Robotik + Automation hatte die Messe München bereits im März dieses Jahres entschieden, die Leistungsschau vom Juni in den Dezember zu verlegen. Mit der Verschiebung auf den spätmöglichsten Jahrestermin und der Entwicklung eines umfassenden Schutz- und Hygienekonzepts hat die Messe München nach eigenen Angaben daran gearbeitet, eine sichere Präsenzmesse zu gewährleisten. Die aktuelle Entwicklung mache jetzt ein Umdenken zwingend erforderlich.

Reisewarnungen blockieren Ablauf

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen wurden in den vergangenen Wochen für immer mehr europäische Länder und Regionen Reisebeschränkungen verfügt. Auch die Reisesituation außerhalb Europas habe sich nicht verbessert. Zudem haben viele nationale und internationale Konzerne interne Reiseverbote ausgesprochen. Deshalb befürchten die meisten Aussteller nach Angaben der Messe München, dass nur wenige der ursprünglich erwarteten Besucher vor Ort sein werden. Aus diesem Grund komme für sie die Teilnahme an der automatica 2020 nicht mehr in Betracht. Unter diesen Umständen, die sich voraussichtlich nicht bessern werden, kann die automatica 2020 ihre Aufgabe, Angebot und Nachfrage zusammen zu bringen, nicht erfüllen. Eine Durchführung der Leistungsschau in diesem Dezember würde die Messe auf Dauer nachhaltig beschädigen, so der Veranstalter in einer Pressemeldung.

Falk Senger, Geschäftsführer Messe München, zu der Entscheidung: „Eine Messe lebt von ihren Teilnehmern. Doch zu viele unserer Aussteller und Besucher hätten wegen der Reisebeschränkungen nicht nach München kommen können. Deshalb mussten wir uns letztendlich für eine Absage der automatica 2020 entscheiden. Umso wichtiger ist jetzt der Blick nach vorn. Mit Nachdruck arbeiten wir an neuen Angeboten, um die Branche zusammen- und voranzubringen.“

„Die ursprüngliche Entscheidung zur Verschiebung der automatica war richtig. Weil sich die äußeren Bedingungen zuletzt stark verschlechtert haben, ist eine Neubewertung der Lage jetzt aber unumgänglich. Wir sind froh, dass die Messe München flexibel reagiert hat und jetzt gemeinsam mit der Branche neue Wege geht“, ergänzt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer des VDMA Robotik + Automation.

Gemeinsam mit dem Wirtschaftszweig entwickelt die Messe München eigenen Aussagen zufolge für 2021 ein kompaktes und an die Begebenheiten der Corona-Zeit angepasstes, neues Präsenzformat. Zusätzlich soll das Digitalangebot der automatica weiter ausgebaut werden. Das neue Event sei als kompakte ‚Messe vor der Messe‘ für den Frühsommer kommenden Jahres angedacht und soll ein Add-on zur automatica werden.