Fachkräftemangel: Keine Entlastung durch autonomes Fahren
Obwohl im Kalenderjahr 2016 insgesamt mit 16.211 Berufskraftfahrer-Azubis und Prüfungsteilnehmern so viele Nachwuchskräfte wie nie zuvor den Lkw- Führerschein nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz erworben haben, mangelt es dem Wirtschaftsbereich weiterhin an qualifiziertem Personal.
Rente und Onlinehandel drücken
Etwa 30.000 Lkw-Fahrer gehen jedes Jahr in den Ruhestand, gleichzeitig boomt der Onlinehandel. Auch mittelfristig werde sich also in puncto Fachkräftemangel wenig tun, so BGL-Präsident Adalbert Wandt. Auch das automatisierte Fahren werde keine Entlastung bringen. Der Autopilot habe den Piloten im Flugzeug auch nicht überflüssig gemacht.
Dauerhaft jemand hinter dem Steuer
Personalbedarf werde es also auch in Zukunft geben: „Auch Lkw, die am automatisierten Fahren teilnehmen, brauchen einen Fahrer. Denn der Fahrer fährt ja nicht nur, er ist Begleiter der ihm anvertrauten Güter, er ist verantwortlich für die Übergabe an den Empfänger, für Transport- und Ladungssicherung und greift bei unvorhersehbaren Ereignissen ein.“ Zudem sei der Fahrer eine Visitenkarte des Unternehmens. Auch wenn er beim automatisierten Fahren irgendwann in ferner Zukunft während der Fahrt andere Tätigkeiten übernehmen können sollte – der Arbeitsplatz hinter dem Steuer ist und bleibt zwingend zu besetzen.“
Fahrer wird zum Logistikmanager
Dass es trotz der „epochalen Umwälzungen“ im Wirtschaftsbereich durch Digitalisierung und automatisiertes Fahren in naher und mittlerer Zukunft noch Fahrer braucht, glaubt auch Norbert Barthle (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium. „Digitalisierung und Automatisierung werden das Berufsbild des Lkw-Fahrers verändern. Er prognostizierte, begleitet von einem Raunen im Publikum: „Der Lkw-Fahrer wird zum Logistikmanager werden.“ (asd/sln)
Anmerkung: Nach der Verabschiedung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) führt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zusätzlich die Geschäfte des Verkehrsministeriums Mit dem Ministerwechsel wurde auch Barthle aus seinem bisherigen Amt entlassen und statusrechtlich zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundeminister für Ernährung und Landwirtschaft ernannt. Bis auf den Namen wird sich an seiner Tätigkeit bis zum Abschluss der Koalitionsverhandlungen jedoch nichts ändern. Er kümmert sich auch weiterhin um Verkehrspolitik und digitale Infrastruktur.
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