ESG-Ratings: Ökologische und soziale KPIs gewinnen an Bedeutung

Laut dem Network Impact Report von EcoVadis zeigt sich, dass Lieferanten mit ihren ESG-Maßnahmen oft über Risikomanagement- oder Compliance-Vorgaben hinausgehen.

EcoVadis hat Eigenangaben zufolge mehr als 100.000 Unternehmen in Sachen ESG-KPIs bewertet. (Symbolbild: Lhar / AdobeStock)
EcoVadis hat Eigenangaben zufolge mehr als 100.000 Unternehmen in Sachen ESG-KPIs bewertet. (Symbolbild: Lhar / AdobeStock)
Therese Meitinger

Der amerikanisch-französische IT-Anbieter EcoVadis hat am 13. März seinen jährlichen „Network Impact Report“ veröffentlicht. Er berichtet nach Firmenangaben über die nachhaltigen Geschäftspraktiken, die von den mehr als 100.000 bewerteten Unternehmen im EcoVadis Netzwerk angewandt werden, sowie über die Schlüsselkennzahlen, die die sozialen und ökologischen Ergebnisse dieser Maßnahmen quantifizieren. Fast 1.000 Unternehmenskunden nutzten inzwischen die EcoVadis Scoring-Plattform, heißt es.

Das Impact Model besteht laut EcoVadis aus drei Phasen: Zunächst laden multinationale Einkäufer und Private-Equity-Firmen ihre Geschäftspartner ein, sich von EcoVadis bewerten zu lassen, und nutzen die gewonnenen Erkenntnisse, um Nachhaltigkeit in ihre Beschaffungs- oder Investitionsstrategien einzubinden. Dann nutzen die bewerteten Unternehmen ihre Scorecard Ergebnisse und die EcoVadis Plattform, um ihre ESG-Managementsysteme zu verbessern und nachhaltige Best Practices einzuführen. Schließlich ermögliche EcoVadis den Unternehmen, die Ergebnisse dieses Prozesses zu verfolgen und zu berichten, so der Anbieter.

„Unternehmen erkennen, dass trotz der anhaltenden Herausforderungen in der Lieferkette, der Makroökonomie und der Regulierung die Umsetzung von Verpflichtungen in unmittelbare Maßnahmen entscheidend für die langfristige Widerstandsfähigkeit und den Erfolg ist“, sagte Pierre-François Thaler, Co-Founder und Co-CEO von EcoVadis. „Die Beschleunigung positiver Maßnahmen in unserem Netzwerk zeigt, wie unsere Kunden über ihre Risiko- und Compliance-Grundlagen hinausgehen, um Fortschritte bei der positiven Auswirkung auf die Gesellschaft und den Planeten zu erzielen.“

EcoVadis hat im Jahr 2022 Eigenangaben zufolge 40.000 Scorecards veröffentlicht, von denen 48 Prozent auf Unternehmen entfielen, die neu im Netzwerk sind. Man habe fast 14 Millionen Datenpunkte über die Leistung seines Netzwerks in 38 wichtigen Nachhaltigkeitskennzahlen gesammelt, heißt es.

Die aktuelle Ausgabe des Network Impact Report zeigt EcoVadis zufolge einen positiven Trend in Sachen ESG. Zu den ausgewählten Best Practices, die Unternehmen 2022 zum ersten Mal anwenden, gehören demnach:

Umwelt:

  • 2.653 Unternehmen haben Maßnahmen zur Wiederverwendung/Recycling umgesetzt (25 Prozent mehr als 2021)
  • 1.422 Unternehmen haben Maßnahmen zum Wasserrecycling umgesetzt (124 Prozent mehr als 2021)

Gesundheit & Sicherheit:

  • 5.779 Unternehmen stellten persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung (53 Prozent mehr als 2021)
  • 4.588 Unternehmen schulten ihre Mitarbeitenden im Bereich Gesundheit und Sicherheit (65 Prozent mehr als 2021)

Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion:

  • 13.483 Unternehmen haben Richtlinien zu Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion entwickelt (Aktualisierung im Jahr 2021)
  • 3.237 Unternehmen haben Maßnahmen zur Förderung der Diversität umgesetzt (39 Prozent mehr als 2021)

EcoVadis bewertete auch Maßnahmen zur Reduktion von CO2. Einige Ergebnisse:

  • 10.482 Unternehmen haben Richtlinien zu Energie und Treibhausgasemissionen implementiert (aktualisiert im Jahr 2021)
  • 5.244 Unternehmen berichteten über ihren Energieverbrauch (44 Prozent mehr als 2021)
  • 4.389 Unternehmen berichteten über THG-Emissionen (56 Protent mehr als 2021)
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