ESG: Kooperation für faire Automotive-Lieferketten

Die Responsible Supply Chain Initiative will künftig enger mit der Industrieververeinigung Resonsible Business Alliance im Social Auditing zusammenarbeiten.

Im RSCI haben sich Autohersteller und -zulieferer sowie der VDMA zusammengeschlossen, um die Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette voranzutreiben. (Symbolbild: Zapp2photo / AdobeStock)
Im RSCI haben sich Autohersteller und -zulieferer sowie der VDMA zusammengeschlossen, um die Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette voranzutreiben. (Symbolbild: Zapp2photo / AdobeStock)
Therese Meitinger

Die Responsible Supply Chain Initiative (RSCI), der neben dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zahlreiche Autohersteller und -zulieferer angehören, hat ein umfangreiches Abkommen unterzeichnet: Wie eine Pressemitteilung vom 29. August berichtet, will der Zusammenschluss künftig mit der US-amerikanischen Responsible Business Alliance (RBA) im Social Auditing zusammenarbeiten. So wolle man seine Vision der Förderung nachhaltigerer Lieferketten in der Automobilindustrie weiter voranbringen, heißt es. Die Non-Profit-Organisation RBA ist der Mitteilung zufolge die weltweit größte Industriekoalition, die sich der Corporate Social Responsibility von Unternehmen in globalen Lieferketten verschrieben hat. Die Koalition verfügt demnach über einen Verhaltenskodex und bietet eine große Auswahl an Programmen sowie Schulungs- und Bewertungsinstrumenten für Unternehmen an.

„Wir freuen uns über die künftige Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Responsible Business Alliance (RBA). Die RBA steht uns mit tiefgehendem Know-how zur Seite und unterstützt unsere Vision, Nachhaltigkeit in den Lieferketten unserer Mitgliedsunternehmen zu fördern“, sagt Andreas Rade, Geschäftsführer RSCI.

„Die RBA freut sich, mit der RSCI zusammenzuarbeiten und ihre Mitglieder aus der Automobilindustrie auf ihrem Weg zur Verbesserung der sozialen, ökologischen und ethischen Bedingungen in ihren globalen Lieferketten zu unterstützen", sagt Rob Lederer, CEO der Responsible Business Alliance.

Mehrfach-Auditierungen vermeiden

Die RSCI wurde Eigenangaben zufolge im Oktober 2021 vom VDA mit 14 weiteren Gründungsmitgliedern, darunter sowohl Automobilhersteller wie Volkswagen, Mercedes, BMW und Ford, als auch Zulieferer wie Brose, Kirchhoff, Bosch und Schaeffler ins Leben gerufen und umfasst mittlerweile 18 Mitgliedsunternehmen. Im Fokus der Vereinsarbeit stehe die Überprüfung und Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit von Unternehmen in ihren Lieferketten mittels Vor-Ort-Assessments und entsprechender Nachverfolgung, so die Allianz. Mit dem eigens dafür entwickelten Programm sollen Aufwand, Kosten und schließlich auch die Ergebnisse geteilt und damit nicht zuletzt Mehrfach-Auditierungen vermieden werden.

Das Programm hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Lieferantenentwicklung zu fördern und zur Weiterentwicklung und stetigen Verbesserung der Nachhaltigkeit beizutragen. Zudem unterstütze es man die Unternehmen dabei, die Anforderungen der Kunden, des Gesetzgebers und der Stakeholder umzusetzen und leiste somit auch einen Beitrag zur Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht der Unternehmen, heißt es.

Seit Juli 2022 ist laut dem Zusammenschluss das Assessment-Programm live geschalten, sodass Mitgliedsunternehmen und Lieferanten RSCI-Assessments über die von der RBA verwaltete RSCI-Online Plattform anweisen und beantragen können. Das Programm ist demnach ein eigens für die Automobilindustrie geschaffenes Risikomanagement-Tool. Ziel sei es, grundlegende Transparenz über Arbeitsbedingungen herzustellen, wozu entsprechende Prüfungen direkt am Produktionsstandort stattfinden, so die ESCI.

Alle RSCI-Mitglieder:

  • Audi AG
  • Bayerische Motoren Werke AG (BMW Group)
  • Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG
  • Clepa AISBL
  • Business Network for Corporate Responsibility AISBL
  • Dr. Ing. h.c. Porsche AG
  • Fondium Group GmbH
  • Ford-Werke GmbH
  • Kirchhoff Automotive GmbH
  • Magna International (Germany) GmbH
  • MAN Truck & Bus SE
  • Mercedes Benz Group AG
  • Robert Bosch GmbH
  • Schaeffler AG
  • Thyssenkrupp AG
  • Verband der Automobilindustrie (VDA)
  • Volkswagen AG
  • Yanfeng International Automotive Technology Europe S.a.r.l. & Co. KG