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Ersatzteillogistik: Schwere Metallteile aus dem 3D-Drucker

Die Deutsche Bahn will mithilfe von 3D-Druck Züge schneller wieder aufs Gleis bekommen.

Ersatzteil aus dem 3D-Drucker: Der Radsatzlagerdeckel schützt die Lok unter anderem vor aufwirbelndem Schotter. (Foto: Deutsche Bahn)
Ersatzteil aus dem 3D-Drucker: Der Radsatzlagerdeckel schützt die Lok unter anderem vor aufwirbelndem Schotter. (Foto: Deutsche Bahn)
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Matthias Pieringer

Die Deutsche Bahn kann für ihre Ersatzteillogistik dank eines Verfahrens des Berliner Unternehmens Gefertec „nun erstmals schwere Metallteile drucken und die Lieferzeit drastisch verkürzen“, wie der Transport- und Logistikkonzern am 10. Juli in der Bundeshauptstadt mitteilte. Damit ein Ersatzteil auf Knopfdruck produziert werden kann, erstellt die DB aus vorhandenen Zeichnungen oder eingescannten Objekten Konstruktionsvorlagen für den 3D-Druck.

„Mit dem Durchbruch beim Metalldruck können wir jetzt schrittweise eine schnellere Versorgung mit Ersatzteilen sicherstellen und die Fahrzeuge gehen zügig wieder auf die Strecke“, sagte Prof. Dr. Sabina Jeschke, DB-Vorstand Digitalisierung und Technik. „Ziel ist es, bis 2021 rund 10.000 verschiedene Ersatzteile über den 3D-Druck abrufbar zu machen.“

Vom Mantelhaken aus Plastik bis zum schweren Metallteil

Den Anfang im 3D-Druck machte laut der Deutschen Bahn Ende 2015 ein einfacher, hellgrauer Mantelhaken aus Plastik, wie er tausendfach in den ICE-Zügen angebracht ist. Heute kann die DB nach eigenen Angaben über das Metalldruckverfahren im 3D-Drucker sogar mehr als 17 Kilogramm schwere, betriebsrelevante Bauteile für ICE-Züge herstellen, etwa die sogenannte „Kastenkulisse“. Dieses Bauteil wird unter dem Wagenkasten montiert und sorgt für den sicheren Lauf des Wagens in engen Kurven oder beim Passieren von Weichen.

Als weiteres Beispiel für Ersatzteile aus Metall nannte die Deutsche Bahn einen Radsatzlagerdeckel, der die Rangierlokomotive unter anderem vor aufwirbelnden Schottersteinen schützt. "Ohne diesen Radsatzlagerdeckel steht das Fahrzeug still. Keine Seltenheit, da das Ersatzteil auf herkömmlichem Weg bei Gießereien nur schwer zu beschaffen ist. Warte- und Lieferzeiten liegen bei diesen Spezialteilen häufig bei bis zu 24 Monaten", so die Bahn-Mitteilung.

Lieferanten und 3D-Druck

Um künftig noch schneller und in größeren Mengen Ersatzteile zu drucken, lässt die DB nach eigenen Angaben als erstes Mobilitätsunternehmen ihre Lieferanten im 3D-Druck zertifizieren. Prüfung und Zertifizierung übernimmt dabei der TÜV SÜD.

Der 3D-Druck spart laut der Deutschen Bahn aber nicht nur Zeit. Er spare auch wertvolle Rohstoffe ein. „Ersatzteile werden nicht mehr in großen Mengen gelagert, sondern bei Bedarf hergestellt. Durch dieses Print-on-Demand-Verfahren wird nur das wirklich benötigte Rohmaterial verwendet. Produktionsabfälle werden minimiert, Lagerbestände reduziert und Transportwege entfallen. Damit leistet die additive Fertigung einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz“, heißt es in der Mitteilung der Deutschen Bahn.

3D-Druck künfitg als Teil der Berufsausbildung

Die DB baut 3D-Druck in diesem Jahr erstmals auch in die Berufsausbildung ein: Alle rund 200 Berufsanfänger, die im September 2019 ihre Ausbildung in einem der zwölf großen Instandhaltungswerke der DB beginnen, werden dem Unternehmen zufolge künftig Teile im 3D-Druckverfahren herstellen. Da die gewerblich-technische Ausbildung den 3D-Druck bisher noch nicht berücksichtige, habe die Deutsche Bahn dafür eigene Ausbildungsinhalte entwickelt.

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