Ersatzteillager: Schwarzmüller setzt auf dezentrale, aber bedarfsorientierte Struktur

Der Anhänger- und Aufbauten-Hersteller Schwarzmüller möchte in der Ersatzteillogistik den Weg zum Kunden noch kürzer machen.

Ersatzteile werden bei Schwarzmüller bedarfsorientiert und dezentral verwaltet, um für Wartung und Reparatur sofort zur Verfügung zu stehen. | Bild: Schwarzmüller
Ersatzteile werden bei Schwarzmüller bedarfsorientiert und dezentral verwaltet, um für Wartung und Reparatur sofort zur Verfügung zu stehen. | Bild: Schwarzmüller
Matthias Pieringer
(erschienen bei LOGISTRA von Tobias Schweikl)

Die Schwarzmüller Gruppe verändert ihr Management von Ersatzteilen in Österreich und Deutschland. Jeder der Schwarzmüller-Servicestandorte hält künftig jene Teile vor, die er für seine Serviceschwerpunkte regelmäßig benötigt, teilte der Anhänger- und Aufbauten-Hersteller am 1. Dezember am Unternehmenssitz Hanzing in Freinberg bei Schärding (Oberösterreich mit. Das bisher extern betriebene Zentrallager in Linz wurde aufgelassen.

„Der Weg zum Kunden wird dadurch noch kürzer. Spezifische Bedürfnisse werden noch schneller bedient“, erläuterte CEO Roland Hartwig.

In Österreich ist das neue System bereits ausgerollt. Hier fungiert der steierische Standort Lieboch als übergeordnetes Ersatzteillager. Die vier weiteren Niederlassungen bilden jeweils einen bedarfsorientierten Lagerschwerpunkt und bedienen in diesem Bereich die übrigen Standorte. Zum Beispiel spezialisiert sich Wels auf Tankfahrzeuge, die dort häufig gewartet werden. Der Bedarf an Ersatzteilen ist entsprechend hoch.

Umsetzung in Deutschland angelaufen

In Deutschland ist für das Ersatzteilmanagement zusätzlich zum fränkischen Eltmann ein zweites Lager beim Tochterunternehmen Hüffermann in Brandenburg eingerichtet worden, von wo aus auch Polen betreut wird. Im übrigen Ost- und Südosteuropa plant man die Ausrollung in Tschechien, Ungarn und der Slowakei.

Mit markenübergreifenden Ersatzteilen beliefert werden neben den eigenen Standorten rund 350 internationale Servicepartner und alle Kunden, die direkt bestellen.

„Wir verstehen uns nicht als Ersatzteilhändler, sondern stellen den Kundenservice in den Mittelpunkt. Sofort disponible Ersatzteile sind die Voraussetzung, um die Stehzeiten bei Wartung oder Reparatur zu verkürzen“, so CEO Hartwig.

Durch die dezentrale, aber bedarfsorientierte Struktur der Ersatzteilläger soll die Verfügbarkeit verbessert werden. Auch neue Wartungskonzepte würden so möglich. Weil in vielen Transportunternehmen aufgrund der demografischen Entwicklung die Kapazitäten für die Wartung der eigenen Flotte sänken, will Schwarzmüller hier einspringen. In Kombination mit „SWIT Schwarzmüller Intelligent Telematics“ werde daraus ein System vorausschauender Wartung, in dem alle Eingriffe im Voraus geplant werden.