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Eröffnung des 58. BME-Symposiums Einkauf und Logistik: Procurement Citizenship ist gefordert

Der frühere Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach hielt eine Keynote zum Thema „Krieg und Krisen. Deutschland und Europa im Stresstest“.

Die BME-Vorstandsvorsitzende Gundula Ullah bei der Eröffnung des 58. Symposiums Einkauf und Logistik in Berlin. (Bild: Therese Meitinger)
Die BME-Vorstandsvorsitzende Gundula Ullah bei der Eröffnung des 58. Symposiums Einkauf und Logistik in Berlin. (Bild: Therese Meitinger)
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Wachsende geopolitische Risiken, fragile Lieferketten und die Transformation des Einkaufs als Treiber nachhaltigen Wirtschaftens sind zentrale Themen des 58. BME-Symposiums Einkauf und Logistik, das am 18. Oktober in der Station Berlin eröffnet wurde. Der größte Fachkongress für Einkaufsmanager im deutschsprachigen Raum findet vom 18. bis 20. Oktober 2023 in der STATION Berlin statt. Unter dem Motto „#PRO:CONNECT23“ hat sich das Event auf dir Fahnen geschrieben, den rund 1.300 Teilnehmern sowie den mehr als 100 Ausstellern, Sponsoren und Partnern bis Freitag eine Plattform für die Diskussion gegenwärtiger und künftiger Beschaffungsstrategien.

Mehr Verantwortung übernehmen

In ihrer Eröffnungsrede zeichnete Gundula Ullah, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), ein aktuelles Bild, das von multiplen Krisen geprägt ist:

„Wir erleben Herausforderungen in Form von Kriegen, Pandemie, ökologischem Wandel, Energiewende, Inflation und Rezession. In einer solchen Zeit permanenter Krisen ist es mehr denn je nötig, Verantwortung zu übernehmen. Ich möchte es Procurement Citizenship nennen, abgeleitet von Corporate Citizenship. Dieses umreißt ordnungspolitische Mitverantwortung unserer Unternehmen für die Gesellschaft“

Deshalb gehe es für den Einkauf jetzt darum, mehr Verantwortung für die Umsetzung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zu übernehmen. Procurement Citizenship stehe für einen verantwortungsbewussten, umsetzungsstarken und innovativen Einkauf. „Dieser wird für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland entscheidend sein“, so Ullah abschließend.

Deutschland und Europa im Stresstest

Der frühere Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach  hielt eine Keynote zum Thema „Krieg und Krisen. Deutschland und Europa im Stresstest“:

.„Der Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen und sozialen Leistungsfähigkeit Deutschlands geht uns verloren. Es muss erst alles erarbeitet werden, bevor es verteilt werden kann. Dieser Umstand gerät zurzeit vielen in der Bevölkerung aus dem Blick“, stellte er fest.

Zur politischen Instabilität kämen jetzt auch ökonomische Schwierigkeiten hinzu. „Wohlstand kommt nicht vom Festkleben, Wohlstand kommt von Fleiß und von Anpacken“, sagte der ehemalige Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses.

Der CDU-Politiker ging auch auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein. In der Frage der Lieferung schwerer Waffen an Kiew sei er „hin und her gerissen“. Bosbach stellte die Frage an die Anwesenden im Plenum, „ob wir damit den Krieg verkürzen oder das Leiden der Bevölkerung verlängern?“. Zu Friedensverhandlungen werde es erst kommen, wenn eine Konfliktpartei meine, den Krieg nicht mehr gewinnen zu können.

Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sei laut Bosbach der „Beginn einer unheilvollen Entwicklung. Israel darf keinen einzigen Krieg verlieren. Wenn es nur einen verliert, gibt es kein Israel mehr.“

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